Die vorgeschlagene Änderung des Krankenversicherungs-Gesetzes (EFAS) führt zu höheren Prämien und einer schlechteren Qualität der Pflege. Deshalb sagt die Unia am 24. November NEIN zu EFAS!
EFAS steht für eine neue Reform des Gesundheitssystems, die von den Krankenkassen und ihren Lobbyisten in Bern befürwortet wird. Sie will die Finanzierung des Gesundheitssystems im Interesse der privaten Unternehmen und der Anbieter von Gesundheitsleistungen neu verteilen. EFAS verspricht, die Kosten zu senken und das System zu vereinfachen. In Realität ist EFAS jedoch eine tickende Zeitbombe für die Krankenkassenprämien.
Die Finanzierung des Gesundheitswesens würde mit EFAS stärker von den Kantonen auf die Krankenkassen übertragen, auch was die Langzeitpflege und Pflegeheime betrifft.
Die Bevölkerung wird zunehmend älter und damit steigen diese Kosten. Die Krankenkassen werden den Kostenanstieg auf die individuellen Prämien abwälzen, um ihre eigenen Kosten zu kontrollieren und ihre Gewinne zu sichern. Damit drohen Senkungen bei den Leistungen und bei der Qualität der Pflege.
Der Druck auf die Kosten wird sich unweigerlich auf die Arbeitsbedingungen der Pflegenden niederschlagen.
« Noch schneller steigende Krankenkassenprämien? Nein zu diesem Projekt der Krankenkassenlobby! »
Vania Alleva, Präsidentin Unia
Wenn sich die Kantone weniger an den Gesundheitskosten beteiligen, werden die individuellen Krankenkassenprämien steigen, um die fehlenden Beträge auszugleichen.
EFAS wird es den Krankenkassen ermöglichen, die Profitlogik noch stärker auf das Gesundheitswesen anzuwenden, indem sie bei unseren Pflegeleistungen sparen.
Die Sparmassnahmen in der Pflege zeugen von einer grossen Respektlosigkeit gegenüber dem Pflegepersonal, das heute schon am Anschlag ist. EFAS widerspricht damit den Grundsätzen der Pflegeintiative, die in der Corona-Pandemie angenommen wurde.
Mit Versprechungen wie der Vereinfachung des Systems oder der Förderung der ambulanten Versorgung wollen die Befürworter:innen von EFAS die Stimmbevölkerung verführen. In Wahrheit besteht das Ziel von EFAS darin, eine massgeschneiderte Reform für die privaten Krankenkassen und ihre Profitlogik durchzusetzen.
Mit EFAS würde sich das Gesundheitssystem noch stärker der demokratischen Kontrolle entziehen. Statt der Kantone sollen mit der Reform die Krankenkassen 13 Milliarden unserer Steuergelder verwalten. Zusätzlich zu den 35 Milliarden Prämienfranken.
Ihr Umgang mit unserem Geld wird eine Blackbox sein, ohne demokratische Aufsicht.
Die verstärkte Finanzierung der Gesundheitskosten über individuelle Prämien ist weniger solidarisch als über die Kantone. Krankenkassenprämien sind für alle gleich hoch, egal ob sie Chef:in eines multinationalen Unternehmens, Rentner:in oder Lehrling sind. Genau dieses unsolidarische System wird jedoch von EFAS gefördert.
Die Unia verteidigt die Werte der Solidarität und sozialen Gerechtigkeit, unabhängig von sozialer Stellung oder Alter. Sie kämpft für eine Welt, in der die Bedürfnisse der Gesellschaft im Mittelpunkt stehen und nicht mehr das Kapital. Die Reform EFAS bedeutet genau das Gegenteil.
Die Unia steht für ein fair finanziertes Gesundheitssystem ein, das sich an den Bedürfnissen der Patient:innen und des Pflegepersonals orientiert. Im Manifest für gute Pflege und Betreuung haben Pflegende gemeinsam mit der Unia eine Vision für eine menschenwürdige und ganzheitliche Langzeitpflege entworfen.
« Wir brauchen gute und bezahlbare Pflege im Alter, ob zu Hause oder im Heim. Ich sage NEIN zu Kosten bei schlechterer Qualität! »
Jakob Hauri, Präsident der IG Unia Rentner:innen
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