Mehr Schutz: FlaM stärken
Die Flankierenden Massnahmen (FlaM) zur Personenfreizügigkeit haben bewirkt, dass Löhne und Arbeitsbedingungen weniger unter Druck kommen. Doch weitere Massnahmen sind nötig, denn der Schutz greift noch nicht überall. Es braucht mehr Kontrollen, gesetzlichen Lücken müssen gestopft werden und vor allem braucht es mehr Gesamtarbeitsverträge (GAV) mit Mindestlöhnen.
Gute Gesamtarbeitsverträge als Basis
Wenn mehr Arbeitnehmende Gesamtarbeitsverträgen unterstellt sind, bringt das zusätzliche Sicherheit. Heute haben z.B. nur rund die Hälfte der Beschäftigten in ihrer Branche einen GAV mit Mindestlöhnen. Die Unia fordert deshalb:
- Mehr Gesamtarbeitsverträge mit verbindlichen Mindestlöhnen
- Eine breitere GAV-Abdeckung auch in Branchen, die heute noch keinen GAV haben
- Eine einfachere Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) von Gesamtarbeitsverträgen
Stärkere FlaM bedeuten mehr Schutz
Die Flankierenden Massnahmen müssen erweitert werden. Um die Schweizer Löhne und Arbeitsbedingungen effektiv und umfassend zu schützen, braucht es:
- Mehr Kontrollen und höhere Bussen gegen Verstösse
- Instrumente, um gegen Firmen vorzugehen, die in Kettenkurs-Konstrukte verwickelt sind und sich so den Sanktionen entziehen
- Berufs- und Branchenregister, welche offenlegen, ob die Löhne und Arbeitsbedingungen der Firmen bei Kontrollen korrekt waren
- Schutz für Arbeitnehmende und gewerkschaftliche Vertrauensleute, die sich gegen Lohndumping wehren
- Beschränkung der (stark gestiegenen) Temporär-Arbeit
- Besserer Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende