Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind wichtige Anliegen der Arbeitnehmenden. Ein relativ hoher Anteil der Beschäftigten in der Schweiz hat das Gefühl, dass ihre Arbeitsbedingungen ihre Gesundheit gefährden können. Die Bedenken sind berechtigt; jährlich ereignen sich 250‘000 Unfälle am Arbeitsplatz.
Seit den 1980er-Jahren ist das Risiko zwar deutlich gesunken, am Arbeitsplatz einen Unfall zu erleiden. Laut der Statistik der Unfallversicherung verunfallen jährlich immer noch mehr als 250‘000 Personen am Arbeitsplatz. Die Gewerkschaften setzen sich dafür ein, dass Unfallprävention gross geschrieben wird – eine gelebte Kultur der Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz ist zentral.
Die Unia engagiert sich im in zahlreichen Branchenlösungen zur Arbeitssicherheit in Bau, Dienstleistungsberufen, Gewerbe und Industrie.
Nulltoleranz bei der Arbeitssicherheit
Die SUVA, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, Planer und Gewerkschaften haben gemeinsam die Sicherheitscharta erarbeitet. Betriebe, die sie unterzeichnen, engagieren sich dafür, dass bei Sicherheit am Arbeitsplatz Nulltoleranz gilt und das Recht auf «Stopp sagen» verankert ist.
Bei Gefahr gilt: STOPP – Arbeit unterbrechen – Sicherheit wiederherstellen – erst dann weiterarbeiten!
Immer mehr Stress am Arbeitsplatz
Gemäss der 6. Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen 2015 vom Staatsekretariat für Wirtschaft SECO klagen 25 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz über häufigen oder ständigen Stress bei der Arbeit. Ein Drittel fühlt sich am Ende des Tages meist oder immer erschöpft. Über 60 Prozent geben an, dass sie mit hohem Arbeitstempo oder unter Termindruck arbeiten. Hinzu kommt, dass die Arbeitszeiten für Vollzeiterwerbstätige in der Schweiz die längsten in Europa sind.
Körperliche Belastungen halten an
Zudem hat das SECO in ihrer Auswertung der Gesundheitsbefragung 2012 herausgefunden: Die Arbeitswelt entwickelt sich immer stärker in eine Dienstleistungsgesellschaft, dennoch steigen auch die physischen Belastungen tendenziell.
Die zwei häufigsten physischen Belastungen sind:
- schmerzhafte oder ermüdende Köperhaltungen, wie auf dem Bau und Gewerbe,
- stets gleiche Hand oder Armbewegungen, wie sie zum Beispiel Kassiererinnen im Detailhandel ausführen.
Arbeitnehmende in der Landwirtschaft und Industrie, dem Bau, Gastgewerbe sowie Gesundheits- und Sozialwesen leiden am häufigsten unter körperlichen Belastungen. Im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen kommen hohe psychische Belastungen dazu. Dies sind insbesondere Spannungen im Umgang mit Kundinnen und Kunden.
Mitwirkung am Arbeitsplatz wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
In der Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben die Arbeitnehmenden besondere Mitwirkungsrechte. Sie müssen zu allen Fragen, die die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz betreffen, frühzeitig informiert werden und haben das Recht, Vorschläge zu machen. Die Gewerkschaften unterstützen sie dabei.