Kompetente Sozialpartnerin
Die Unia ist im Detailhandel eine anerkannte Sozialpartnerin. Mit Gesamtarbeitsverträgen verbessert sie die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, sei es im Verkauf, in der Logistik oder in anderen Berufen. Verbesserungen sind dringend notwendig, denn die Arbeits- und Lohnbedingungen sind häufig ungenügend.
Lange Arbeitszeiten, tiefe Löhne & hoher Druck
Der Detailhandel ist mit über 320 000 Beschäftigten eine der grössten Branchen der Schweiz. Die Arbeitsbedingungen jedoch sind ungenügend: Die Arbeitszeiten sind lang, die Löhne tief und prekäre Arbeitsbedingungen weit verbreitet. Rund 50'000 Beschäftigte verdienen im Detailhandel für ein Vollzeitpensum weniger als 4000 Franken im Monat. Ausbildung und Berufserfahrung werden wenig honoriert.
Die Produktivität pro Arbeitskraft ist im Detailhandel in den letzten Jahren massiv gestiegen. Das bedeutet: Weniger Beschäftigte leisten immer mehr und müssen erst noch längere Öffnungszeiten abdecken. Dies führt zu mehr Stress und gefährdet die Gesundheit. Hinzu kommen Auslagerungen von Betriebsteilen durch Franchising, Scheinselbstständigkeit etc. Angesichts der schwierigen Arbeitsbedingungen im Detailhandel ist eine branchenweite sozialpartnerschaftliche Regulierung bzw. ein effektiver Schutz der Arbeitnehmenden besonders wichtig.
Für einen landesweiten GAV
Die Unia hat als Sozialpartnerin regionale Gesamtarbeitsverträge (Kantone Genf und Neuenburg, Gemeinden Lausanne und Nyon) und Verträge für einzelne Unternehmen abgeschlossen. Mittelfristiges Ziel ist ein gesamtschweizerischer Rahmen-GAV, der allgemeinverbindlich erklärt ist. Leider verweigern viele Arbeitgeber eine solche Lösung im Detailhandel.