Eine Gruppe von Menschen sitzt an einem Tisch und diskutiert. Ein Mann gestikuliert, während die anderen zuhören. Im Hintergrund steht ein Flipchart.

Care-Manifest

Die Organisation von Pflege und Betreuung hat den Bezug zu den Bedürfnissen von Pflegebedürftigen und Care-Arbeiter:innen verloren. Mit dem Care-Manifest erheben sie nun ihre Stimme und verlangen, dass ihre Erfahrung berücksichtigt wird.

Das Care-Manifest für gute Pflege und Betreuung

Das Care-Manifest für gute Pflege und Betreuung wurde von Beschäftigten in der Langzeitpflege entwickelt. Zusammen haben sie entschieden, ihre Stimme zu erheben, um Lösungen für die Krise zu finden.

Das Care-Manifest ist das Ergebnis eines umfassenden partizipativen Prozesses. Es macht sich für folgende Grundsätze stark: Ältere Menschen haben das Recht, in Würde zu altern, und die Care-Arbeiter:innen, die sich um sie kümmern, haben das Recht auf gute Arbeitsbedingungen. Das eine geht nicht ohne das andere. Wir verdienen alle Respekt.

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Bestelle so viele Exemplare, wie du verteilen willst. Wir senden diese an die Adresse deiner Wahl.

Leider hindert die Art und Weise, wie die Care-Arbeit zurzeit in der Pflege und Langzeitbetreuung organisiert ist, die Pflegenden daran, eine gute Pflege und Betreuung zu leisten. Das heisst, wir müssen die Organisation der Care-Arbeit transformieren. Das Care-Manifest zeigt uns den Weg.

Care-Manifest herunterladen
Bist du mit der digitalen Version besser bedient oder möchtest das Manifest sofort lesen? Du kannst das Manifest auch als PDF-Datei herunterladen.

Hier unsere Antworten auf die häufigsten Fragen:

In diesem Manifest verstehen wir Care als jegliche Form der Sorgearbeit für kranke und/oder pflegebedürftige Menschen. Diese Care-Arbeit umfasst eine breite Palette diverser Tätigkeiten wie die Fachpflege, Betreuung sowie alltagsnahe Unterstützung oder Putzen und Kochen.

Dieses Manifest ist einzigartig: Es ist das erste Mal, dass Arbeitnehmende aus Pflege und Betreuung sich autonom organisiert und in einem Manifest eine Diagnose der Probleme in ihrer Branche gestellt haben. Daraus haben sie eine Vision für gute Pflege und Betreuung entwickelt und in ihrer Strategie zeigen sie auf, wie wir dorthin gelangen können.

Von Februar bis Juli 2024 haben rund zwanzig Beschäftigte aus dem sozial-medizinischen Bereich aus dem ganzen Land in partizipativen Workshops gemeinsam reflektiert und sich ausgetauscht. Dabei wurden sie von Forschenden mit Spezialisierung in Pflege und Arbeitsorganisation begleitet. Die Forschenden verfassten eine erste Version des Manifests und die Care-Arbeiter:innen konnten dazu ihre Rückmeldungen geben.  

Dieses Projekt wurde von der Gewerkschaft Unia finanziell und logistisch unterstützt.

Standardisierte Arbeitsprozesse aus der Industrie (Fliessbandarbeit) wurden in die Pflegebranche übertragen. Die Bewohner:innen werden nicht mehr als Menschen betrachtet, die das Recht haben, in Würde zu altern, sondern als Körper, die am Leben erhalten werden sollen.

Diese Reformen haben die Branche umgepflügt: Die Effizienzsteigerung wurde das zentrale Ziel. Das hat dazu geführt, dass die Branche als Ganzes unterfinanziert ist und immer mehr gewinnorientierte Unternehmen in das Geschäft mit den Betagten einsteigen.

Die Unterfinanzierung der Branche und die Pflege am Fliessband verstärken den Personalmangel, weil immer mehr Pflegende aus dem Beruf aussteigen.

Die Beschäftigten halten den Druck nicht mehr aus und verlassen ihren Beruf. Sie sind entmutigt, weil sie so, wie ihre Arbeit organisiert ist, keine gute Pflege und Betreuung erbringen können.

2035 leben wir in einer solidarischen Gesellschaft, in der Pflege und Betreuung als kollektive Verantwortung verstanden wird.

Die Care-Arbeit ist in der Bevölkerung und in den Familien gleichberechtigt verteilt, man geht mit positiven Erwartungen in ein Alters- und Pflegeheim und der Staat finanziert die Heime und die Betreuung den Bedürfnissen entsprechend.

Man hört auf das Wissen der Care-Arbeiter:innen und respektiert dieses.

Wir wollen alle Personen, die in einem Alters- oder Pflegeheim oder in der Spitex arbeiten ermutigen, ihre Stimme zu erheben und sich der Bewegung anzuschliessen.  

Zum einen müssen die Fachpersonen auf dem Terrain angehört werden und als zentrale Akteur:innen bei der Planung der Pflege und Betreuung miteinbezogen werden. 

Zum anderen muss die Care-Arbeit zu einer politischen Frage werden, die die gesamte Gesellschaft betrifft, um so die Pflegenden zu unterstützen.

Unsere Priorität ist eine umfassende Verbreitung in den Alters- und Pflegeheimen, um Diskussionen mit den Beschäftigten zum Inhalt des Manifests anzuregen.

Wir werden das Care-Manifest auch in amtlichen Institutionen, politischen Gremien und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie in Hochschulen und Universitäten präsentieren.

Um das notwendige Kräfteverhältnis aufzubauen, wollen wir einen kollektiven Prozess in Gang bringen.

Dabei verfolgen wir zwei Stossrichtungen:

  • Stärkung unserer Präsenz an den Arbeitsplätzen, um unser Netzwerk von Vertrauensleuten zu erweitern und gewerkschaftliche Gruppen in den Alters- und Pflegeheimen aufzubauen. Dies wird der Stimme der Beschäftigten mehr Gehör verschaffen und ihre Handlungs- und Mobilisierungsfähigkeit verbessern.
  • Stärkung der Synergien und Bündnisse mit anderen Gewerkschaften, Personalverbänden und zivilgesellschaftlichen Vereinigungen. So entsteht eine gemeinsame Front, um die Care-Organisation zusammen zu transformieren.

Wir wollen, dass sich alle betroffenen Personen an dieser gesellschaftlichen Diskussion beteiligen: Personal, Patient:innen und Bewohner:innen, ihre Angehörigen und grundsätzlich alle älteren Menschen, die das Recht haben, die letzten Jahre ihres Lebens in Würde zu verbringen.

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen und die politischen Parteien, die die Werte des Manifests teilen, sind ebenfalls aufgerufen, das Manifest zu verbreiten und zu unterstützen.

Wir müssen das Manifest bekannt machen. Du kannst dich an einer Vielzahl von Aktivitäten beteiligen.

  • Verteile das Manifest unter deinen Kolleg:innen, in deinem Verein oder unter deinen Freund:innen. Wir schicken dir gerne Exemplare des Manifests zu.
  • Nimm an einer von der Unia organisierten Konferenz in deiner Region teil und diskutiere mit unseren Gewerkschaftssekretär:innen.
  • Werde gemeinsam mit deinen Kolleg:innen aktiv in einer Branchengruppe Pflege in deiner Region. Dort diskutieren und planen unsere aktiven Mitglieder gemeinsam die nächsten Schritte unserer Kampagne.

Vielleicht möchtest du auch selbst etwas organisieren? Beispielsweise eine Diskussionsveranstaltung in deinem Betrieb oder deiner Stadt? Wir unterstützen dich gerne dabei. Melde dich bei uns.

Ja, vorgesehen ist ein kleiner Lehrgang zu Gesundheitspolitik, den Inhalten des Manifests und zur Stärkung der Mitbestimmung der Arbeitnehmenden.

Dieser findet 2026 beim gewerkschaftlichen Bildungsinstitut Movendo statt. Weitere Informationen folgen in Kürze.

Magst du nicht so lange warten? Gerne organisieren wir auch etwas spezifisch für dich oder deine Kolleg:innen.

Breite Bewegung anstossen – hilf mit!

Bestelle so viele Exemplare, wie du in deinem Umfeld verteilen möchtest – sei es an Arbeitskolleg:innen, Arbeitgeber, Politiker:innen oder Direktbetroffene. Wir wollen so viele Leute wie möglich mobilisieren.

Du erhältst deine gewünschte Anzahl Exemplare an die angegebene Adresse (nur in der Schweiz) etwa eine Woche, nachdem du die Online-Bestellung aufgegeben hast.

Würdest du lieber die digitale Version lesen, die sofort verfügbar ist? Dann kannst du das Manifest auch als PDF-Version herunterladen.

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