Die Gewerkschaft Unia setzt sich zusammen mit den Mitarbeitenden für fortschrittliche Lohn- und Arbeitsbedingungen bei der Migros ein. Wir fordern, dass alle Angestellten der Migros und ihrer Unternehmen vom Gesamtarbeitsvertrag profitieren.
Die Migros anerkennt die Unia immer noch nicht als Sozialpartnerin. Dadurch darf die Unia nicht an den Verhandlungen über Lohnerhöhungen und den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) teilnehmen, obwohl sie mit ihren zahlreichen Mitgliedern die größte Gewerkschaft im Detailhandel ist. Die Migros braucht die Unia, wenn sie die Stimmen ihrer Arbeitnehmenden wirklich hören will.
Dank des anhaltenden gewerkschaftlichen Drucks konnten in den letzten zehn Jahren trotzdem wichtige Verbesserungen wie höhere Mindestlöhne erzielt werden. Das ist aber noch nicht genug: Zu viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlieren Jahr für Jahr an Kaufkraft. Mit anderen Worten: Die Lebenskosten steigen mehr als die Löhne. Die Unia fordert weitere Lohnerhöhungen für alle. Die Migros kann sich das leisten.
Erfolgreich setzt sich die Unia für gute Löhne ein. Dank engagierter Gewerkschaftskampagnen sind die Mindestlöhne deutlich gestiegen. Aufgrund des öffentlichen Drucks wurden nationale Mindestlöhne eingeführt: per 2001 auf 3000 Franken und per 2003 auf 3300 Franken. Vorher lagen die tiefsten Löhne bei 2550 Franken pro Monat.
Migros Basel Stadt ab 31.3.2025: auf 4150 FrankenMigros Wallis ab 31.3.2025: auf 4150 Franken
Die Migros beruft sich auf Gottlieb Duttweilers Erbe. Wir erinnern die Migros-Verantwortlichen an folgendes Zitat von Gründer Gottlieb Duttweiler:
«Die Löhne wie auch die Arbeitsbedingungen und das Verhältnis zu der Arbeiter- und Angestelltenschaft müssen vorbildlich sein.»
Das ist leider nicht immer der Fall:
Die Gewerkschaft Unia setzt sich mit ihren Mitgliedern dafür ein, dass die Migros ihren Wurzeln wirklich treu bleibt.
Die Migros gewährte in den letzten Jahren hauptsächlich individuelle Lohnerhöhungen. Das hat die individuelle Leistung stark betont. Zudem vergeben die einzelnen Unternehmenseinheiten unterschiedliche Lohnerhöhungen. Die Lebenshaltungskosten steigen aber für alle gleich. Damit profitieren nicht alle von einer Lohnerhöhung. Und noch weniger Arbeitnehmende erhalten einen Teuerungsausgleich.
Die Löhne der Bereiche Logistik, Gastro, Metzgerei, Klubschulen und Freizeit verhandelt die Migros nur noch jedes zweite Jahr. Die Unia verlangt, dass die Migros für alle Mitarbeitenden jährliche Lohnanpassungen verhandelt, die zumindest die Teuerung ausgleichen.