Wehre dich!
Am 14. Juni 2024, am Frauenstreik-Tag haben erneut zehntausende Frauen und queere Menschen auf den Strassen für mehr Gleichstellung demonstriert. Die tiefen Löhne in Berufen mit Frauenmehrheit macht sie zu Recht «hässig».
Immer noch «hässig» – und das zu Recht:
Damit sich in der Schweiz in Sachen Gleichstellung mehr bewegt, braucht es Proteste, Aktionen und Demonstrationen. Wir fordern bürgerliche Politiker:innen und die Arbeitgeber auf, endlich überall für gute Löhne und Renten und faire Arbeitszeiten einzustehen. Denn nur so können Frauen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen.
Die Unia kämpft für Gleichstellung, sei es am Arbeitsplatz, zu Hause oder in der Öffentlichkeit. Mit unserem Newsletter weisst du, was läuft.
93 Prozent der Frauen verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung; entweder über eine Lehre oder eine höhere Ausbildung. Aber knapp jede zweite Frau mit Lehrabschluss verdient weniger als 5000 Franken brutto im Monat – hochgerechnet auf eine Vollzeitstelle.
Die Hälfte der berufstätigen Frauen verdienen weniger als 4126 Franken. Der Grund sind tiefe Löhne in sogenannten Frauenbranchen wie dem Detailhandel, der Reinigung, der Pflege und körpernahen Dienstleistungen wie beispielsweise den Coiffeusen. Andererseits betreuen sie häufiger Angehörige und können deswegen nur teilzeit Geld verdienen.
Frauenlöhne stagnieren, sobald Frauen das 45. Altersjahr erreicht haben. Zudem hinken die Löhne in sogenannten Frauenbranchen der Berufserfahrung hinterher. Hingegen zahlt sich Berufserfahrung für Frauen in Branchen mit hohem Männeranteil eher aus.
Gute Gesamtarbeitsverträge (GAV) können die Löhne und Arbeitsbedingungen in Niedriglohnbranchen verbessern.
Bleibe auf dem Laufenden.
Mindestlohnstufen nach Berufserfahrung und Dienstalter sorgen in GAV dafür, dass Frauenlöhne steigen.
Jede dritte Frau und jeder 10. Mann erleben sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Am stärksten sind migrantische Frauen betroffen. Gegen Diskriminierung und sexuelle Belästigung müssen Arbeitgeber verbindliche Richtlinien festlegen, das will das Gesetz. Ein idealer Ort dafür ist der GAV. Dort kann festgelegt werden, wie Arbeitnehmende aktiv gegen sexuelle Belästigung und Diskriminierung vorgehen können.
Blöde Witze und dumme Anmache? Das ist gesetzlich verboten: Der Arbeitsplatz ist eine belästigungsfreie Zone, dafür müssen Chefin oder Chef sorgen.
Unerwünschte Kommentare und Berührungen? Mit unseren Klebern werden Diskriminierung und sexuelle Belästigung auf dem Bau sichtbar gemacht.
Am Arbeitsplatz ist es schwierig, Diskriminierungen auszuweichen. Gemeinsam mit Frauen und Männern setzt sich die Unia für eine echte Gleichstellung ein.
Tatsache ist: In Branchen mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) sind die Löhne höher und die Lohnungleichheit ist weniger gravierend. Einen GAV kannst du nicht allein erkämpfen, das geht nur als gut organisierte Gruppe. Und du brauchst zwingend die Unterstützung einer starken Gewerkschaft, wie zum Beispiel der Unia.
Ohne GAV (Gesetz): kein nationaler Mindestlohn
Beispiel GAV Coop:
Beispiel GAV Gastronomie:
Ohne GAV (Gesetz): keine Regelung
Beispiel GAV Coop: Angestellte mit Einkommen unter 4800 Franken erhalten monatlich bis zu 600 Franken pro Kind für die externe Kinderbetreuung.
Ohne GAV (Gesetz): zwei Wochen
Beispiel GAV Coop: drei Wochen
Ohne GAV (Gesetz): keine Kontrolle der Arbeitsbedingungen
Mit GAV: paritätische Kontrollen über die Einhaltung des GAV/der Arbeitsbedingungen vorgesehen
Mit dem Newsletter Gleichstellung bleibst du über die feministischen Aktivitäten der Unia informiert.