Rund 40 Delegierte aus Pflege und Betreuung haben an der Unia-Branchenkonferenz getagt. Sie freuten sich über den Sieg der Pflegeinitiative an der Urne. Für sie ist aber klar: Ihr Engagement geht weiter. Mit einer Resolution fordern sie die rasche Umsetzung der Pflegeinitiative im Interesse des Personals, um eine gute Pflege sicherzustellen. Insbesondere braucht es eine faire Pflegefinanzierung, die gute Arbeitsbedingungen und die Einstellung von genügend Personal überhaupt erlaubt.
Die Pflegenden sprachen sich zudem entschieden gegen die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 aus. Frauen erhalten bereits jetzt 20 Prozent weniger Lohn und ein Drittel weniger Rente als Männer. Dies betrifft die Pflegenden besonders, weil die Pflege als typische Frauenbranche gilt und aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen kaum jemand 100 Prozent arbeiten kann. Das bürgerliche Parlament fällt mit diesem inakzeptablen Vorschlag einmal mehr den weiblichen Arbeitnehmenden in den Rücken.
Zwei Jahre nach dem historischen Frauenstreik von 2019 hat sich somit wenig zum Vorteil der Frauen verändert. Die Delegierten aus Pflege und Betreuung freuen sich deshalb über den Entscheid des SGB-Frauenkongresses, 2023 erneut einen Frauenstreik durchzuführen und werden sich gemeinsam mit der Unia aktiv an der Mobilisierung der Frauen aus Pflege und Betreuung beteiligen.
Um die basisdemokratischen Strukturen in der Gewerkschaft zu stärken, haben die Delegierten neu einen nationalen Pflegeausschuss gewählt. Dieser besteht aus 16 Mitgliedern aus 9 Regionen. Sie werden sowohl auf strategischer Ebene wie auch bei Kampagnen die Richtung mitbestimmen.