Vetropack-Personal fordert Respekt und Sozialplanverhandlung

Eine Gruppe von Vetropack-Angestellten.
Vetropack-Angestellte wollen ernst genommen werden. Foto: Olivier Vogelsang
Die Beschäftigten von Vetropack erfuhren aus der Presse von der Entscheidung des Verwaltungsrats, ihre Fabrik zu schliessen. Diese Vorgehensweise ist brutal und respektlos. Gemeinsam mit ihren Gewerkschaften fordern sie Verhandlungen über einen Sozialplan vor jeglichen Entlassungen. Andernfalls werden Kampfmassnahmen ergriffen.

Die Beschäftigten, von denen einige über 30 Jahre lang treu für die Firma gearbeitet hatten, waren verärgert über das Vorgehen des Verwaltungsrats. Dieser hat sich dafür entschieden, den Entscheidung der Unternehmensschliessung nicht direkt den Betroffenen, sondern zuerst Dritten mitzuteilen.

Vorschläge der Belegschaft nicht ernst genommen

Während der Konsultationsfrist arbeitete die Belegschaft hart daran, fundierte Vorschläge zur Aufrechterhaltung der industriellen Tätigkeit zu unterbreiten. Das Unternehmen lieferte jedoch fehlerbehaftete Antworten, ohne eine detaillierte Analyse der Möglichkeiten des Standorts Saint-Prex durchzuführen, und stellte Berechnungen an, die auf Kostenstrukturen anderer Länder basierten. Alles deutet darauf hin, dass die Entscheidung zur Schliessung bereits vorher getroffen wurde und dass die Vorschläge der Belegschaft nicht ernst genommen wurden.

Drohung mit brutalen Entlassungen

Die Belegschaft erfuhr von einem Dokument, dass das Unternehmen an das Amt für Beschäftigung und Arbeitsmarkt des Kantons Waadt gerichtet hatte. Darin wird neu eine höhere Anzahl Entlassungen angekündigt und damit de facto ein neues obligatorisches Konsultationsverfahren eröffnet. Schlimmer noch, das Unternehmen kündigt darin Entlassungen ab nächster Woche an, obwohl kein ausgehandelter Sozialplan auf dem Tisch liegt. Dies obwohl das Unternehmen vor den Medien von seiner angeblichen sozialen Verantwortung spricht.

Das Unternehmen versucht sogar, sich der Verpflichtung zu entziehen, einen Sozialplan auszuhandeln, obwohl der mit Unia und Syna unterzeichnete Arbeitsvertrag von Vetropack dies vorsieht.

Klare Forderungen

Die Belegschaft richtet klare Forderungen an das Unternehmen:

  • Die Aufnahme von Verhandlungen über einen Sozialplan gemäss dem GAV Vetropack aufgrund der Basis eines Verhandlungsmandates für die Personalkommission und die Gewerkschaften Unia und Syna.
  • Es dürfen keine Entlassungen ausgesprochen werden, solange der Sozialplan nicht unter Dach und Fach ist und unterzeichnet wurde.
  • Die Erhaltung ähnlicher industrieller Arbeitsplätze am Standort St-Prex, um den Angestellten von Vetropack eine berufliche Zukunft zu sichern.

Die Antwort des Unternehmens wird dringend erwartet. Sollten diese Forderungen bis Donnerstagabend nicht berücksichtigt werden, hat die Belegschaft einstimmig beschlossen, geeignete Kampfmassnahmen zu ergreifen, um sich Gehör zu verschaffen.