Nach den ersten grossen Bau-Protesten im Tessin und in Bern nimmt die Protestwelle in der Westschweiz weiter an Fahrt auf. Nach den dezentralen Mobilisierungen gestern in Lausanne, Genf, La Chaux-de-Fonds und Freiburg haben sich heute die Bauarbeiter aus allen Kantonen der Romandie in Lausanne versammelt, um ihre Stärke und ihren Zusammenhalt zu demonstrieren.
Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) läuft dieses Jahr aus und muss neu verhandelt werden. Seit mehreren Monaten wird verhandelt, aber noch immer ist keine Lösung in Sicht. Nicht einmal neue Verhandlungsdaten wollten die Baumeister festlegen. Die Bauarbeiter sind hässig – und das haben sie auf den Strassen von Lausanne lautstark gezeigt. Ihnen wurde noch nie etwas geschenkt. Ihre Arbeit ist hart und gefährlich. Es fehlt an Personal und an Nachwuchs. Damit muss nun Schluss sein, sonst hat dieser Branche keine Zukunft.
Auch Bauarbeiter verdienen es, ihre Kinder abends nach der Arbeit zu sehen, was derzeit aufgrund der endlosen Arbeitstage und der langen Fahrzeiten oft nicht der Fall ist.
Anstatt auf die legitimen Forderungen der Bauarbeiter einzugehen und Lösungen für den Personalmangel zu suchen, provoziert der Baumeisterverband mit Forderungen nach noch längeren Arbeitstagen und Lohnkürzungen sowie mit der Möglichkeit ältere, erkrankte und verunfallte Arbeitnehmende schneller zu entlassen.
Die Bauarbeiter bleiben laut – ihre Proteste gehen weiter, bis ihre Forderungen Gehör finden. Nach den Protesttagen im Tessin, in Bern und den zwei Tagen in der Romandie, gehen die Bauarbeiter am 7. November in Basel und am 14. November in Zürich auf die Strasse.
Gewerkschaft Unia 2025