
Die Unia ist deine starke Gewerkschaft im Gastgewerbe. Mit über 13'000 Mitgliedern verbessern wir die Arbeitsbedingungen. Dank dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) gibt es Mindestlöhne, einen 13. Monatslohn und fünf Wochen Ferien.
Gastgewerbe und Hotellerie
Landes-Gesamtarbeitsvertrag L-GAV
Wenn du in einem Gastronomiebetrieb oder in der Hotellerie arbeitest, gelten für dich die Bestimmungen des L-GAV. Egal, ob du im Service, in der Küche, in einem Hotel, bei einem Take-Away oder in einem Catering-Betrieb arbeitest.
Der L-GAV bringt den Beschäftigten viele Vorteile, zum Beispiel:
- 13. Monatslohn für alle
- höhere Mindestlöhne
- Arbeitszeit konsequent erfassen
- 5. Ferienwoche
- Aus- und Weiterbildung weitgehend finanziell unterstützen
- Kontrollen auf Antrag und Stichprobe
Die Verhandlungen für den neuen L-GAV stehen bevor. Was soll sich ändern? Nimm an unserer Umfrage teil.
L-GAV und Gesetz im Vergleich
Aktuelle Mindestlöhne
Der L-GAV legt die Mindestlöhne im Gastgewerbe fest. Er sichert zudem allen Arbeitnehmenden den 13. Monatslohn. Welcher Mindestlohn steht dir zu? Schau in welche Lohnkategorie du fällst.
1) Basis 42-Std-Woche, Zuschläge fürFerien (10,65%), Feiertage (2,27%) und 13. Monatslohn (8,33%) kommen noch dazu.
2) Bei Neuanstellung oder Betriebswechsel während befristeter Einführungszeit Reduktion von 8% möglich. Kantonale gesetzliche Mindestlöhne (GE, NE) dürfen dabei nicht unterschritten werden.
13. Monatslohn
Wenn du die Probezeit bestanden hast, erhältst du den vollen 13. Monatslohn rückwirkend auf den ersten Arbeitstag.
Tipps für deine Rechte
Der Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) bestimmt die Regeln für deine Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe. Hält dein Arbeitgeber den Vertrag ein? Gehe auf Nummer sicher. Mit den folgenden Tipps erfährst du, wie du deine Rechte geltend machen kannst.
Verlange von deinem Arbeitgeber einen schriftlichen Arbeitsvertrag. Darauf kannst du dich berufen, wenn du zum Beispiel unbezahlte Überstunden machen musst, die Ruhezeiten nicht eingehalten werden oder du zu wenig Lohn bekommst.
Gut zu wissen: Du kannst den Arbeitsvertrag in deinem Unia-Sekretariat überprüfen lassen, bevor du ihn unterschreiben.
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, dir jeden Monat eine detaillierte Lohnabrechnung abzugeben. Sie muss alle Lohnbestandteile und -abzüge (wie für die obligatorischen Sozialversicherungen und Krankentaggeldversicherung) übersichtlich ausweisen. Am Ende des Arbeitsverhältnisses erhältst du eine Schlussabrechnung. Verlangen deine Lohnabrechnung, so kannst du Fehler feststellen.
Dein Arbeitgeber muss deine Arbeitszeit erfassen. Und er muss dir jederzeit Auskunft geben über die Arbeits- und Ruhezeiten sowie die Feiertags- und Ferienguthaben. Verlange, dass er dir die Arbeitszeit jeden Monat zum Visieren vorlegt.
Kontrolliere deine Arbeitszeiterfassung. Unterschreibe sie nicht, wenn sie nicht korrekt ist. Sie gilt sonst als akzeptiert.
Beispiel: Dein Arbeitgeber zieht systematisch und pauschal Zeit für Pausen ab. Er darf die Zeit aber nur abziehen, wenn du die Pause ungestört machen kannst.
Erfasse deine Arbeitszeit, zum Beispiel mit dem Excel-Formular auf www.l-gav.ch.
Wenn du ein Jahreseinkommen von22'680 Franken (Stand 2025) sowie einen unbefristeten Arbeitsvertrag oder eine temporäre Anstellung über drei Monate hast, bist du obligatorisch in einer Pensionskasse versichert:
- Vergewissere dich, ob du die Bedingungen für die Pensionskassenpflicht erfüllst.
- Falls dir Beiträge für die Pensionskasse vom Lohn abgezogen werden, kontrolliere, dass diese korrekt eingezahlt wurden. Insbesondere, wenn du die Stelle wechselst.
- Du erhältst jedes Jahr einen Pensionskassen-Auszug. Wenn nicht, verlange diesen vom Arbeitgeber. Wir helfen unseren Mitgliedern bei den Pensionskassenabklärungen.
Für die Finanzierung der L-GAV-Kontrollen und für die Aus- und Weiterbildung zahlst du 89 Franken pro Jahr. Normalerweise wird dieser Beitrag vom Lohn abgezogen. Wenn du weniger als 50 Prozent arbeitest, zahlst du nur die Hälfte. Als Unia-Mitglied kannst du einen Antrag auf eine Rückerstattung stellen. Du erhältst bis 96 Franken pro Jahr zurück.
Als Unia-Mitglied kriegst du einen grossen Teil des Berufsbeitrags zurück, den du für deinen Gesamtarbeitsvertrag bezahlt hast. Erfahre, wie das geht.
Bilde dich weiter – dank dem L-GAV fast kostenlos
Auf «Weiterbildung inklusive» findest du ein breites Angebot an Weiterbildungen, die durch den L-GAV des Gastgewerbes finanziell unterstützt werden. Die Ausbildungen sind für Angestellte im Gastgewerbe fast kostenlos, je nach Lehrgang sparst du einige hundert bis zu 15'000 Franken. Du musst keine Ferien darangeben und dein Betrieb erhält meistens eine Lohnausfallentschädigung.
Als Unia-Mitglied profitierst du zusätzlich
Die Unia bietet zusammen mit dem Bildungsinstitut ECAP die GALATEO-Kurse für die berufsspezifische Sprachförderung an, die durch den Fonds des L-GAV unterstützt werden. Für Unia-Mitglieder sind diese Kurse günstiger. Informationen zu aktuellen GALATEO-Kursen erhältst du bei tertiaer[at]unia.ch.
Der Progresso-Lehrgang richtet sich an Beschäftigte ohne Berufsausbildung, die sich in den Fachbereichen Küche, Service, Hauswirtschaft oder Systemgastronomie weiterbilden wollen. Der Besuch des Progresso-Lehrganges ist für Arbeitnehmende kostenlos, die dem L-GAV unterstellt und Unia-Mitglied sind. Progresso ist ein fünfwöchiger Modul-Lehrgang.
Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen
Zusammen mit ihren Mitgliedern kämpft die Unia für gute Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe. Im Manifest «Wir wollen in Würde leben» haben Beschäftigte 11 Forderungen aufgestellt, die von der Unia vertreten werden:
- Verbesserung der Löhne und Erhöhung der Mindestlöhne
- Berücksichtigung der Berufserfahrung
- Ein Ende der Arbeit auf Abruf
- Arbeitsplanung 3 Wochen im Voraus und schriftliche Konsultation bei Änderungen
- Bezahlung aller geplanten Stunden
- Recht auf Nicht-Erreichbarkeit
- Bezahlung der Umkleidezeit
- Bereitstellung der Arbeitsgeräte, inkl. Schutzmaterial
- Transparente und gerechte Verteilung der Trinkgelder
- Ausbildung der Personalverantwortlichen und Massnahmen gegen alle Formen der Belästigung
- Mehr Kontrollen, um die Einhaltung der Arbeitsbedingungen zu gewährleisten
Das Manifest wurde von über 10'000 Personen unterschrieben und 2023 an den Arbeitgeberverband Gastrosuisse übergeben.
Gegen sexuelle Belästigung
Die Unia setzt sich auch für einen belästigungsfreien Arbeitsplatz ein. Umfragen zeigen, dass Belästigung und Mobbing im Gastgewerbe weit verbreitet sind.
Mach mit bei unserer aktuellen Kampagne und bestelle Aufkleber gegen sexuelle Belästigung. Du kannst dich auch in deiner regionalen Unia-Gruppen engagieren.