Der Landesmantelvertrag (LMV) für das Bauhauptgewerbe, der die Arbeitsbedingungen für rund 80’000 Bauarbeiter festlegt, läuft Ende dieses Jahres aus. Die Bauarbeiter kämpfen für einen neuen, guten Vertrag.
Sie fordern mehr Schutz für die Gesundheit, faire Arbeitszeiten und ein Ende des Stundenklaus bei der Reisezeit und bei Schlechtwetter. Doch auf diese Anliegen sind die Baumeister in den bisherigen Verhandlungsrunden gar nicht eingetreten.
Der Baumeisterverband will stattdessen den Arbeitszeitkalender abschaffen. Allein die gesetzlichen Limiten sollen gelten.
«Dies würde bedeuten, dass die Chefs die Bauarbeiter in der Sommerhitze jeden Tag zehn Stunden auf der Baustelle arbeiten lassen könnten.Und wenn der Chef alleine die Arbeitsplanung bestimmt und kein Bauarbeiter weiss, wann er am Abend nach Hause kommt, dann leiden das Familien- und das Sozialleben», kritisierte Nico Lutz, Sektorleiter der Gewerkschaft Unia an der Abschlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz.
Trotz glänzender Geschäfte verweigerten die Baumeister in den vergangenen zwei Jahren generelle Lohnerhöhungen. Mit der jetzigen zunehmenden Teuerung wird die Forderung nach mehr Lohn noch dringender.
Die Baumeister wenden sich stattdessen mit einem dreisten Vorschlag an die Öffentlichkeit: mehr Lohn, dafür eine Deregulierung der Arbeitszeit.
Das ist unanständig! Die Gesundheit der Bauarbeiter hat keinen Preis. Höhere Löhne braucht es, weil das Leben teurer wird.
Die Demonstration der Bauarbeiter wurde notwendig, weil die Baumeister in den Verhandlungen null Anzeichen machen, auf die berechtigten Forderungen der Bauarbeiter einzugehen.
«Wir erwarten, dass die Baumeister in den Verhandlungen endlich auf die Forderungen materiell eintreten, damit wir über konkrete Lösungen reden können», forderte Lutz in Zürich.