Die Vertragsverhandlungen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) sind angelaufen. An einer Medienkonferenz haben die Gewerkschaften die Forderungen der Bauarbeiter vorgestellt.
«Dieses Jahr geht es für die Bauarbeiter um sehr viel. Der LMV, in dem die Mindestarbeitsbedingungen geregelt sind, läuft Ende Jahr aus. Ohne LMV wäre alles möglich: kein Mindestlohn, kein 13. Monatslohn, eine 50-Stundenwoche und Entlassung bei Krankheit», erläutert Nico Lutz, Verhandlungsleiter und Bauverantwortlicher der Unia.
Über 17’500 Bauarbeiter haben im vergangenen Herbst über ihre Forderungen für den neuen Vertrag abgestimmt. Das Ergebnis spricht Klartext: Es braucht mehr Schutz für ihre Gesundheit! Der Stundenklau bei der Reisezeit und bei Schlechtwetter muss gestoppt werden!
Damit die Baubranche wieder attraktiver wird, muss dringend etwas geschehen!
Der Bauwirtschaft geht es ausgezeichnet. Doch davon haben die Bauarbeiter nicht viel – im Gegenteil. Es wird mehr gebaut, aber mit immer weniger Personal und in immer kürzerer Zeit. Für die Gewerkschaften ist klar: Investitionen in bessere Arbeitsbedingungen sind nötig und möglich!
Doch der Baumeisterverband fordert stattdessen längere Arbeitstage, noch mehr Überstunden und gleichzeitig Lohnabbau. Er hat schon letzten Herbst öffentlich mit einem vertragslosen Zustand gedroht, falls die Bauarbeiter nicht auf die Abbau-Forderungen eingehen.
Nico Lutz weiss: «Die Bauarbeiter können und werden keine Verschlechterungen im Vertrag akzeptieren. Sie haben berechtigte Forderungen. Die grosse Beteiligung an der Abstimmung der Gewerkschaften hat gezeigt, dass den Bauarbeitern ein besserer Vertrag wichtig ist und sie bereit sind, dafür zu kämpfen.»