Hände weg vom freien Sonntag: Unia lanciert Petition gegen Ausweitung der Sonntagsverkäufe

Die Unia kämpft gegen die drohende Ausweitung der Sonntagsverkäufe. Das Parlament prüft zurzeit eine Ausweitung auf zwölf anstatt der bisherigen vier bewilligungsfreien Verkaufssonntage pro Jahr. Das stellt einen massiven Angriff auf die Arbeitsbedingungen im Detailhandel dar. Nicht nur Verkäufer:innen wären betroffen, sondern auch Beschäftigte in Reinigung, Logistik und Sicherheit. Mit einer nationalen Petition fordert die Unia das Parlament auf, diesen Angriff auf das Arbeitsgesetz zu stoppen.

Die Unia und über 60 ihrer Mitglieder im Verkauf haben heute im Rahmen ihrer Branchenkonferenz Detailhandel eine Petition gegen die geplante Ausweitung der bewilligungsfreien Sonntagsverkäufe lanciert. Das Parlament diskutiert aktuell darüber, die Zahl dieser Sonntage von vier auf zwölf zu erhöhen – auf Initiative des Kantons Zürich. Die grösste Gewerkschaft im Detailhandel warnt vor einem massiven Angriff auf das Arbeitsgesetz und die Arbeitsbedingungen tausender Beschäftigter.

Viele Branchen betroffen – nicht nur der Verkauf

Die Folgen wären weitreichend: Nicht nur das Verkaufspersonal wäre betroffen, sondern auch Angestellte in Reinigung, Logistik, Sicherheit etc. Was als Liberalisierung der Öffnungszeiten verkauft wird, ist in Wahrheit eine Aushöhlung des gesetzlichen Arbeitnehmerschutzes. Das ist eine gefährliche Salamitaktik – und eine unnötige zusätzliche Belastung für ohnehin stark geforderte Berufsleute im Detailhandel.

Freie Sonntage schützen Gesundheit und Familie

Der arbeitsfreie Sonntag ist zentral für Erholung, Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt. Gerade in einem Sektor mit tiefen Löhnen, hoher Belastung und wachsendem Personalmangel braucht es verbindliche Ruhezeiten statt weiteren Stresses. Das hat auch das Zürcher Verwaltungsgericht kürzlich bestätigt und einer Klage der Unia gegen die sonntagsfreundliche Praxis im Kanton Zürich recht gegeben.

Die Petition «Hände weg vom freien Sonntag» richtet sich an das Parlament. Sollte es an seinem Vorhaben festhalten, wird die Unia ein Referendum prüfen.