Die Missstände bei DPD sind hinlänglich bekannt: überlange Arbeitstage, unbezahlte Überstunden, fehlende Spesenentschädigung, riesiger Stress. Dagegen wehren sich die Fahrer:innen seit über einem Jahr gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia. Im Tessin versucht DPD nun, das Gewerkschaftskomitee der Beschäftigten zu zerschlagen: Fünf Fahrer wurden Anfang Jahr entlassen, weil sie sich für bessere Arbeitsbedingungen engagieren.
Die antigewerkschaftlichen Entlassungen bei DPD haben im Tessin für grosse Empörung und eine Welle der Solidarität mit den Paketzustellern gesorgt. Innert weniger Tage haben rund 1000 Personen eine Petition unterzeichnet, in der sie die Wiedereinstellung der fünf Fahrer, die Anerkennung der lokalen Personalkomitees, den Respekt der Gewerkschaftsrechte und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei DPD fordern.
Es ist nicht hinnehmbar, dass eine Firma, die dem französischen Staat gehört, in der Schweiz miserable Arbeitsbedingungen befördert und die Rechte der Beschäftigten mit Füssen tritt. Die Unia hat sich auch an die französische Muttergesellschaft GeoPost gewendet, und auf die Verletzung der Gewerkschaftsrechte durch DPD in der Schweiz aufmerksam gemacht.