Revision des Gleichstellungsgesetzes: Völlig unzureichend - Frauen bereiten den Frauen*streik vor
Für die Unia ist die längst fällige Revision des Gleichstellungsgesetzes völlig ungenügend und eine grosse Enttäuschung. Nur Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden (exklusive Lernende) müssen Lohnanalysen durchführen. Das sind nicht einmal 1% aller Firmen und nur 46% der Arbeitnehmenden. Das ist ein Affront gegen die Gewerkschaftsfrauen, welche seit fünf Jahren für eine Änderung des Gesetzes kämpfen. Dazu kommt: Fehlbare Unternehmen müssen lediglich ihre Mitarbeitenden informieren. Sie werden weder sanktioniert, noch dazu verpflichtet, Massnahmen für die Lohngleichheit zu ergreifen. Das ist skandalös! Mit der zusätzlichen Begrenzung der Laufzeit auf 12 Jahren ist dieses Alibigesetz ein Hohn für alle Frauen. Die Verfassung gilt nicht nur auf Zeit!
Es gilt ernst
Am 22. September gingen 20‘000 Frauen und solidarische Männer für die Lohngleichheit auf die Strasse. Seit Jahrzehnten kämpfen sie gemeinsam für das Recht auf Lohngleichheit und gegen Diskriminierung. Ihre Geduld ist am Ende! «Das von bürgerlichen Männern dominierte Parlament ignoriert unsere Anliegen und die Lebensrealität der Frauen weitgehend», stellt Corinne Schärer, verantwortliche Zentralsekretärin der Unia, fest. «Darum werden wir Frauen am 14. Juni 2019 mit einem landesweiten Frauen*streik und Aktionstag unsere Rechte einfordern und für ein Leben in Würde kämpfen.»
Frauen werden nicht ruhen
Für den Frauen*streik im 2019 ist eine breite landesweite Mobilisierung im Gange. In den meisten Kantonen haben sich breite Streikbündnisse gebildet und die Diskussionen werden breit geführt. Die Frauen sind wütend über den weit verbreiteten Sexismus, den Backlash und die Verweigerungshaltung der Politik. Sie wollen deshalb alle gemeinsam mit dem Frauen*streik am 14. Juni 2019 Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Handeln bringen.