Frauenkonferenz: Unia Frauen bereit für einen Frauenstreik
Die Lohnungleichheit in der Schweiz ist skandalös: Eine Frau wird in ihrem Berufsleben um durchschnittlich 300‘000 Franken betrogen. Der Wille zur Umsetzung der Lohngleichheit bei den bürgerlichen Politikern fehlt. Die im Parlament hängige Gesetzesrevision ist ein Hohn für alle Frauen: Nur ein Prozent der Unternehmen müsste Lohngleichheitsanalysen durchführen, ohne Sanktionsmassnahmen und mit zeitlicher Beschränkung.
Die Unia- Frauen gehen deshalb am 22. September an der Demo für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung auf die Strasse. Sollte dieses Zeichen keine Wirkung haben, sind sie auch bereit, mit härteren Bandagen zu kämpfen. Gemeinsam mit weiteren Organisationen und Gewerkschaften bereitet die Unia einen Frauenstreik für 2019 vor.
Massnahmen gegen Sexismus und Gewalt verstärken
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und sexuelle Gewalt sind weit verbreitet. Im Internet sind Frauen überdurchschnittlich oft von Hasstiraden betroffen, die auf ihren Körper oder ihre Sexualität bezogen sind. In Genf wurden erst kürzlich fünf Frauen von Männern brutal niedergeschlagen. Dies ist leider kein Einzelfall.: Laut Studien haben über 40 Prozent der Frauen schon physische Gewalt oder Drohungen erlitten. Sexistische Denk- und Verhaltensmuster sind oft der Boden für solche Gewalt. Die Unia Frauen fordern deshalb wirksame Massnahmen zur Prävention.
Vaterschaftsurlaub, Ausbau des Mutterschutzes und Elternzeit
Die Schweiz ist im Bereich der Elternzeit das Schlusslicht Europas. Männer haben bei der Geburt ihres Kindes einen Tag frei, gleich viel wie bei einem Umzug. Die Volksinitiative «Vaterschaftsurlaub jetzt» fordert 20 Tage Vaterschaftsurlaub – für die Unia Frauen ein absolut nötiger, erster Schritt. Sie fordern aber gleichzeitig eine echte 38-wöchige Elternzeit, wie sie auch die Eidgenössische Koordinationskommission für Familienfragen vorschlägt. Ein Ausbau des Mutterschaftsurlaubs, die Einführung eines anständigen Vaterschaftsurlaubs und einer Elternzeit sind längst überfällig!