Swiss-Life-Luxusbüros werden zu Dumpinglöhnen gebaut

In Zürich-Binz baut die Swiss Life AG moderne Bürohäuser an bester Lage – leider zu beschämenden Arbeitsbedingungen. Die Gipserarbeiten werden von der Firma Goger Swiss AG ausgeführt, die seit Wochen im Fokus eines Lohndumpingskandals mit Verfehlungen in Millionenhöhe steht. Statt unverzüglich dafür zu sorgen, dass die Arbeiter zu ihrem Recht kommen, belässt es Swiss Life bei Lippenbekenntnissen. Deshalb hat die Unia die Arbeiten auf der Baustelle „Tic Tric Trac“ heute Morgen eingestellt.

Die Swiss Life AG lässt sich in Zürich-Binz von der Generalunternehmerin Implenia luxuriöse Bürogebäude bauen. Als Subunternehmerin ist auch die Goger-Swiss AG tätig, obwohl erdrückende Beweise dafür vorliegen, dass die Firma Lohndumping in Millionenhöhe betreibt.

Die Goger-Swiss AG unterläuft den geltenden Gesamtarbeitsvertrag, indem sie die meisten Arbeiter fälschlicherweise als Hilfsarbeiter einstuft, ungerechtfertigte Lohnabzüge von monatlich bis zu 750 Franken macht und die Beschäftigten regelmässig 50 bis 60 Stunden pro Woche arbeiten lässt. Den Arbeitern werden jedoch nur die erlaubten 40 Stunden pro Woche ausbezahlt. Als wäre dies des Lohndumping noch nicht genug, werden die Gipser zu Barrückzahlungen von 1000 Franken im Monat und mehr gezwungen. Unter dem Strich bleiben den Mitarbeitern der Goger-Swiss AG damit 11 bis 12 Euro pro Stunde (Mehr Informationen und Belege auf www.stopp-lohndumping.ch).

Obwohl es sich um den vermutlich bisher grössten Lohndumpingfall im Kanton Zürich handelt und die Fakten seit Wochen auf dem Tisch liegen, ist die Bauherrin Swiss Life nicht bereit, dafür zu sorgen, dass die Arbeiter auf ihren Baustellen korrekt bezahlt werden. Nachdem bereits gestern der Gipsermeisterverband Stadt Zürich gemeinsam mit der Unia die Gipserarbeiten auf der Swiss Life Baustelle «FIFA Museum» eingestellt hatte, hat die Unia heute Morgen deshalb die Baustelle «Tic Tric Trac» eingestellt.

Instrumente gegen Lohndumping sind völlig ungenügend

Die heutigen Möglichkeiten, gegen Lohndumping vorzugehen, sind völlig ungenügend. Weder gibt es für die Kontrollorgane ein Instrument, um bei erzwungenen Barrückzahlungen und gefälschten Stundenrapporten die geltenden Arbeitsbedingungen durchzusetzen, noch die Möglichkeit, betrügerische Firmen an der Weiterarbeit zu hindern.

Der Fall Goger zeigt exemplarisch, wie schamlos Bauherren, Generalunternehmen und die betroffenen Firmen die Zahnlosigkeit der Kontrollorgane ausnützen und weitermachen, als wäre nichts geschehen. Die Rechnung bezahlen die Arbeitnehmenden sowie alle Firmen, welche sich an die geltenden Mindestbestimmungen halten.

Die Gewerkschaft Unia fordert Swiss Life deshalb auf, endlich und unverzüglich dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmenden auf ihren Baustellen zu ihrem Recht kommen. Bis dies sichergestellt ist, sind die Arbeiten der Firma Goger-Swiss AG einzustellen.