Die Kurier:innen in Freiburg haben von 11 bis 13:30 Uhr vor den Fast-Food-Läden in der Rue de Romont ihren ersten Streikposten bezogen. Damit ist Freiburg die siebte Stadt, in der Kurier:innen von Smood streiken, nach Yverdon (seit Dienstag, 2.11.), Neuenburg (seit Donnerstag, 4.11.), Nyon (seit Montag, 8.11.), Sion und Martigny (seit Mittwoch, 10.11.) sowie Lausanne (seit Donnerstag, 11.11.).
Die Vorwürfe der Kurier:innen in Freiburg sind dieselben wie in den anderen Städten und bestätigen die schlechten Arbeitsbedingungen bei Smood. Die Beschäftigten beklagen, dass ihnen unvermittelt Liefereinsätze entzogen werden, so dass ihnen Einkünfte fehlen. Die Entschädigung für den Gebrauch des privaten Fahrzeugs beträgt zwei Franken pro Stunde (eigentlich sollten es 70 Rappen pro Kilometer sein), was die Auslagen nicht deckt. Die Arbeitszeit wird nicht für alle Lieferungen erfasst und auf den Lohnabrechnungen erscheinen unangebrachte Strafabzüge, etwa wenn abgestellte Pakete verschwinden.
Die Beschäftigten wissen nicht, mit welchem Einkommen sie am Ende des Monats rechnen können. Diese prekären Arbeitsbedingungen schlagen auf die Moral – umso mehr, als die Firma nie auf die legitimen Forderungen der Kurier:innen reagiert hat. Ein Kurier fasst es so zusammen: «Bei Smood haben die Kurier:innen niemals recht.»
Ein Streik dieses Ausmasses in der Lieferbranche und in der Plattformwirtschaft ist in der Schweiz beispiellos. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollte Smood endlich das Gespräch suchen. Als wichtigster Partner von Smood ist auch die Migros in der Pflicht: Die Unia erwartet, dass die Migros auf Smood einwirkt. Die Dialogverweigerung ist keine Option und steht der Idee der Sozialpartnerschaft entgegen.
Mehr denn je zählen die Kurier:innen auf die Bevölkerung, damit ihre Forderungen gehört und Verhandlungen eröffnet werden. Sie rufen dazu auf, die Petition zur Unterstützung des Streiks zu unterzeichnen.