In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es bei der Schweizer Zucker AG zwischen den GAV-Vertragspartnern zum Handschlag gekommen. Am 2. September in Frauenfeld und tags darauf in Aarberg haben die Beschäftigten der Schweizer Zucker AG dem überarbeiteten Gesamtarbeitsvertrag zugestimmt. Nach mehreren Verhandlungsrunden konnten sich die Parteien auf verschiedene Veränderungen, die auch die Anliegen der Mitarbeitenden berücksichtigen, einigen.
Die Industrie in der Schweiz steht unter Druck. Neben unberechenbaren Zollstrategien wirken sich auch die geopolitischen Unruhen auf den Markt aus. Beim Zucker zeigt sich dies in historisch tiefen Preisen, was die Ertragsseite jeder Zuckerfabrik signifikant beeinflusst. Dennoch konnten unter diesen Vorzeichen in den Verhandlungen gute Lösungen gefunden werden, wie z.B. die Regelung der bezahlten Umkleidezeit und Schichtübergabe, was ein langjähriges Anliegen der Arbeitnehmenden war.
Der erfolgreiche Abschluss wird von der Gewerkschaft Unia und dem Kaufmännischen Verband Bern begrüsst. «Die Verhandlungen wurden auf Augenhöhe geführt und es konnten gute Lösungen bei der Umkleidezeit, den Schichtübergaben und Pausen gefunden werden, welche sich für die Beschäftigten positiv auswirken werden», sagt Corinne Schärer, Branchenleiterin Lebensmittelindustrie der Unia. Auch seitens Schweizer Zucker AG zeigt man sich zufrieden. «Wir konnten verschiedene Bereinigungen vornehmen und Vorgaben der aktuellen Zeit anpassen. Mit verschiedenen Kompromissen stehen wir zu fairen Arbeitsbedingungen und bleiben damit eine verantwortungsvolle Arbeitgeberin für die Ostschweiz und das Berner Seeland», so der CEO Oliver Nussli nach Bekanntwerden der Zustimmung.
Gewerkschaft Unia 2025