Die FWG will ihr hauseigenes Lieferangebot aufgeben. Dies nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern aus strategischen Gründen. Das Unternehmen ist erfolgreich, eröffnet mehrere neue Standorte und macht Gewinn. Trotzdem hat es bereits seit April systematisch Stellen im Kurierdienst abgebaut: Rund ein Viertel der Belegschaft wurde schon entlassen.
«Die Velokurier:innen haben sich gemeinsam organisiert und damit erreicht, dass FWG die Realität nicht länger verschleiern kann. Dass nun endlich über einen Sozialplan verhandelt wird, ist ihr Erfolg. Die Forderungen der Kurier:innen sind berechtigt und die Gewerkschaften stehen geschlossen hinter ihnen.»
Urs Zbinden, Zentralsekretär syndicom
«Wer ein Viertel der Belegschaft entlässt und zugleich expandiert, übernimmt Verantwortung zu spät. Das Betriebsrisiko und die Unsicherheit dieser strategischen Entscheidung darf nicht auf die Kurier:innen abgewälzt werden.»
Léa Symons, Gewerkschaftssekretärin Unia
Während Monaten vermied FWG den Begriff Massenentlassung und wies alle Forderungen nach sozialer Verantwortung zurück. Erst durch die Organisierung der Kurier:innen und den Druck der Gewerkschaften ist das Unternehmen nun bereit ein Konsultationsverfahren durchzuführen, und anschliessend über einen Sozialplan zu verhandeln.
Sollte FWG nicht von der Massenentlassung absehen, fordern syndicom und Unia von FWG einen Sozialplan, der den Bedürfnissen der meist prekären Kurier:innen gerecht wird. Die Forderungen der Belegschaft sind klar und verhältnismässig:
Die geplante Auslagerung an Drittanbieter wie Uber Eats bedeutet für die betroffenen Kurier:innen den Verlust ihrer Arbeitsplätze und für die Branche einen weiteren Schritt in Richtung Plattformisierung und Prekarisierung. FWG ist in der Verantwortung und muss jetzt handeln.
Gewerkschaft Unia 2025