Längere Ladenöffnungszeiten abgelehnt

In St. Gallen lehnte die Stimmbevölkerung an der Urne die extreme Ausweitung der Ladenöffnungszeiten ab. Damit wehrt die Stimmbevölkerung abermals einen Angriff auf den Gesundheitsschutz des Verkaufspersonals ab. Dies ist ein Erfolg für das Verkaufspersonal.

2024 beschloss der St. Galler Kantonsrat eine Gesetzesrevision, die es den Geschäften erlauben sollte, von Montag bis Samstag von 5 bis 22 Uhr zu öffnen. Bereits heute dürfen Läden von 6 bis 19 Uhr offen haben – trotzdem schliessen die meisten bereits um 18.30 Uhr. Zudem sollen Einschränkungen an Samstagen und vor hohen Feiertagen entfallen.

Verlängerte Ladenöffnungszeiten verschlechtern Arbeitsbedingungen

Diese Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten hätte die schlechten Arbeitszeiten im Verkauf weiter verschärft, obwohl die Angestellten bereits jetzt mit langen Arbeitstagen, überaus flexiblen Arbeitsplänen und tiefen Löhnen konfrontiert sind. Arbeitsbedingungen, die gemäss Arbeitsmediziner:innen die Gesundheit schädigen. Zudem schaden längere Ladenöffnungszeiten auch Angestellten in anderen Branchen wie Reinigung, Sicherheit oder Logistik.

Ein positives Zeichen für das Verkaufspersonal

Die Abstimmung in St. Gallen ist für das Verkaufspersonal von grosser Bedeutung. Die Unia begrüsst diesen Entscheid. Gleichzeitig gehen die Kämpfe gegen die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen der Verkäufer:innen weiter, denn national laufen Angriffe einer unersättlichen Liberalisierungspolitik.

Hände weg vom freien Sonntag

Das nationale Parlament will zwölf bewilligungsfreie Sonntagsverkäufe einführen statt der heute erlaubten vier. Für das Personal im Verkauf, der Logistik und für Sicherheitskräfte bedeutet das noch mehr Druck und weniger Freizeit. Und es schadet der Gesundheit. Eine aktuelle Petition der Unia fordert, dass das Parlament dem Begehren nach zwölf bewilligungsfreien Sonntagsverkäufen eine Absage erteilt.