Arbeitnehmende aus allen Branchen und Landesteilen demonstrierten heute in Bern auf dem Bundesplatz für Lohnerhöhungen. Sie haben allen Grund, wütend zu sein: Die steigenden Kosten für Krankenkasse, Mieten, Energie und Konsumgüter belasten ihre Haushaltsbudgets um zusätzlich 3000 Franken pro Jahr. Viele kommen kaum noch über die Runden. Diese Situation ist umso unerträglicher, als es der Wirtschaft gut geht, die Produktivität steigt und die Topmanager und Grossaktionär:innen sich schamlos bereichern: Die Lohnschere öffnet sich immer weiter.
Auch Unia-Präsidentin Vania Alleva redete in ihrer Ansprache den Arbeitgebern ins Gewissen: «Einige Arbeitgeber sabotieren die kollektiven Lohnverhandlungen, indem sie nur einer Minderheit individuelle Lohnerhöhungen zugestehen wollen. Das ist inakzeptabel, weil es für die Mehrheit Lohnkürzungen bedeutet!». Die Arbeitgeber kämen mit immer neuen Ausreden, aber damit müsse jetzt Schluss sein: «Die verpasste Anpassung der Teuerung seit 2021 in vielen Branchen, Preissteigerungen und Produktivitätsgewinne machen mindestens 5 Prozentaus. Die Löhne müssen jetzt steigen, und zwar entsprechend kräftig und für alle. Dies gilt auch für die Mindestlöhne. Niemand darf weniger verdienen als 4500 Franken.»
Die Lohn-Demonstration in Bern ist nur ein erster Schritt. Die Unia wird sich weiterhin für bessere Löhne und Renten einsetzen. Die nächste Mobilisierung findet am 7. Oktober in Zürich statt, wo Arbeitnehmende aus dem Elektro- und Gebäudetechnikgewerbe für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne auf die Strasse gehen werden.
Die Renten werden auch in den kommenden Monaten im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Verbesserungen sind auch für Rentner:innen nötig, die die Teuerung ebenfalls stark zu spüren bekommen. Deshalb wird die Unia eine Kampagne für eine 13. AHV-Rente führen und die angekündigten Senkungen mit der Reform der zweiten Säule bekämpfen, bei der die Bevölkerung wieder einmal mehr bezahlen soll, um noch weniger zu haben.