Baumeister verhindern Lösung – Protesttage der Bauarbeiter gehen weiter
Die Umsätze im Baugewerbe sind auf Rekordniveau, die Bauarbeiter leisten immer mehr. Sie haben bereits heute zu lange Arbeitstage im Sommer. Die Bauarbeiter gehen am Morgen aus dem Haus, wenn ihre Kinder noch schlafen und kehren todmüde heim, wenn diese ins Bett müssen. Kein Wunder ist es immer schwieriger, Fachkräfte für den an sich schönen Beruf zu finden. In der Branche sind dringend Verbesserungen nötig: Es braucht kürzer Arbeitstage und die Reisezeit von der Firma zur Baustelle muss vollumfänglich bezahlt sein.
Davon will der Baumeisterverband jedoch nichts wissen, im Gegenteil. Er fordert noch längere Arbeitstage, vor allem im Sommer. Bis zu zwölf Stunden Arbeits- und Reisezeit pro Tag und bis zu 58 Stunden pro Wochen sollen zum Normalfall werden. Zudem fordert der Baumeisterverband eine Kürzung der Löhne für ältere Bauarbeiter. Beide Forderungen sind ein frontaler Angriff auf die Gesundheit und die Würde der Bauarbeiter.
Keine Zusage für Lohnerhöhungen
Trotz guter Baukonjunktur, einer stark gestiegenen Teuerung und explodierenden Krankenkassenprämien, hat der Baumeisterverband keine konkreten Vorschläge für eine Lohnerhöhung für alle gemacht. Dies macht die Bauarbeiter zu Recht wütend. Sie fordern einen Teuerungsausgleich und eine moderate Erhöhung der Reallöhne um ein Prozent. Ohne Anpassung der Reallöhne würde sich der bereits heute dramatische Fachkräftemangel im Bauhauptgewerbe noch verstärken.
Protesttage und Verhandlungen gehen weiter
Weil nach wie vor keine Lösung vorliegt, gehen die Protesttage weiter. Am letzten Montag, 17. Oktober, haben 2500 Bauarbeiter im Tessin den Anfang gemacht. In den kommenden Wochen gehen die Protesttage in der Deutschschweiz (1. und 11. November) und in der Romandie (7. und 8. November) weiter.
Die Gewerkschaften setzen alles daran, dass bis Ende Jahr eine Lösung vorliegt und ein vertragsloser Zustand verhindert werden kann. Die Verhandlungen gehen am 14. November weiter.