Die Migros muss bei Smood eingreifen
In zahlreichen Schweizer Städten haben heute streikende Smood-Kurier:innen zusammen mit der Unia vor Migros-Filialen auf die unwürdige Situation bei Smood aufmerksam gemacht, die zum Streik in elf Städten in der Romandie geführt hat. Ihre Forderung: Die Migros muss ihr Gewicht als Aktionärin (35% der Aktien seit 2019) und wichtige Kraft im Verwaltungsrat von Smood in die Waagschale werfen, damit ihr Partnerunternehmen mit allen beteiligten Kräften Verhandlungen aufnimmt.
Ungenügende Antwort
Die bisherigen Antworten der Migros auf die Kontaktaufnahmen der Unia sind ungenügend. Der Detailhändler verteidigt unverständlicherweise die Position von Smood, das jede Verhandlung mit den Streikenden ablehnt. Doch die Probleme bei Smood sind gravierend: Es geht um die Einhaltung geltender Gesetze und Gesamtarbeitsverträge! Smood praktiziert massives Lohndumping mit effektiven Löhnen von 15.40 Franken pro Stunde – ein Verstoss gegen mehrere GAV und gegen die gesetzlichen Mindestlöhne in Neuenburg und Genf. Smood verletzt auch das Arbeitsgesetz. «Die Beschäftigten warten auf Tausende Franken an Löhnen, Spesen, Ferien- oder Krankentaggeldern, die ihnen zustehen. Dafür müssen wir mit Smood eine dringliche Lösung finden. Die Migros muss dazu beitragen», sagt Anne Rubin, Co-Verantwortliche Detailhandel der Unia.
Die Forderungen der Unia
Die Unia fordert die Migros auf, ihre soziale Verantwortung in diesem Konflikt wahrzunehmen. Ein Unternehmen, das sich selber als «vorbildlichen» Arbeitgeber bezeichnet, kann die Methoden und das Geschäftsmodell von Smood nicht gutheissen. Die Migros sagt von sich, die Vereinigungsfreiheit zu respektieren. Jetzt muss die Migros dafür sorgen, dass die Einschüchterungsversuche und die Repression gegen die streikenden Kurier:innen aufhören. Solche Angriffe auf grundlegende Gewerkschaftsrechte sind nicht hinnehmbar.