Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) regelt die Arbeitsbedingungen der rund 80'000 Bauarbeiter, die bei Hitze, Regen und Kälte die Schweiz bauen. Der Gesamtarbeitsvertrag läuft Ende Jahr aus und muss neu verhandelt werden.
Überlange Arbeitstage und ausufernden Reisezeiten, die ein normales Familien- und Privatleben zunehmend verunmöglichen: Dieses Problem muss im neuen Vertrag gelöst werden. Das ist auch der Grund, warum heute jeder zweite ausgelernte Maurer die Branche verlässt und gemäss einer Studie des Baumeisterverbands bis 2040 ein Drittel der benötigten Fachkräfte fehlen wird.
Die Bauarbeiter haben klare Forderungen für eine attraktivere Baubranche:
Um diesen Forderungen Ausdruck zu verleihen, beteiligten sich rund 15’000 Bauarbeiter zwischen Mitte Oktober und Anfang November an einer landesweiten Protestwelle.
Am 25. November fand die achte Verhandlungsrunde statt. Die intensiven Verhandlungen der Vorrunden wurden fortgesetzt, doch in den zentralen Punkten zeigt sich der Baumeisterverband weiterhin nicht kompromissbereit.
Die hohe Belastung durch überlange Arbeits- und Reisezeiten, die ein normales Familienleben verhindern, sowie der Kaufkraftverlust der letzten Jahre müssen im neuen Vertrag gelöst werden. Die Bauarbeiter, die tagtäglich bei Wind und Wetter unser Land bauen, verdienen das – und nur so lässt sich der akute Fachkräftemangel wirksam bekämpfen.
Im Dezember gehen die Verhandlungen weiter.
Ohne Einigung bis Ende Jahr tritt zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt ein vertragsloser Zustand auf dem Bau ein und es droht ein nationaler Branchenstreik.
Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna
Gewerkschaft Unia 2025