Über 700 Pflegende machten auf dem Bundesplatz auf die gefährliche Situation in der Pflege aufmerksam und forderten von Politik und Arbeitgebern fünf Sofortmassnahmen. Als Symbol für die 300 Berufsausstiege pro Monat, fielen 300 Ballons rauchend in sich zusammen. Denn früher oder später führt der Pflege-Exodus zum Kollaps der Pflegenden und des ganzen Gesundheitssystems.
Seit einem Jahr schieben Bund, Kantone und Arbeitgeber die Umsetzung der Pflegeinitiative wie eine heisse Kartoffel hin und her. «Kantone und Arbeitgeber können und müssen jetzt handeln, damit sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Wir haben einen wunderbaren Beruf, brauchen aber bessere Arbeitsbedingungen, um ihn gesund und kompetent ausüben zu können», erklärt Ignatius Ounde, dipl. Pflegefachmann.
Viele Pflegeeinrichtungen sind stark unterbesetzt, sie schliessen Betten oder gar ganze Abteilungen. Die Überlastung des Personals führt zu Fehlern bei der Arbeit, die Pflegequalität sinkt und es droht eine Unterversorgung der Bevölkerung. Paula Will, AGS in Ausbildung, berichtet: «Das lange Ignorieren der Probleme durch die Politik und die langjährigen Sparmassnahmen führen nun dazu, dass unsere Bewohner:innen leiden und in krassen Fällen sogar daran streben.»
Nur mit Sofortmassnahmen kann der Pflege-Exodus noch gestoppt werden. Die Pflegenden fordern gemeinsam mit ihren Gewerkschaften und ihrem Berufsverband: