Indem sie eine Charta «Für eine feministische Gewerkschaftsarbeit» annahmen, diskutierten die Kongressteilnehmer innen ihre Forderungen an die Gewerkschaften selbst. 30 % Frauenanteil in den Gewerkschaften ist nicht genug. Um mehr Frauen zu organisieren, müssen die Gewerkschaften sich an ihre Bedürfnisse anpassen!
Die Frauen erhalten ihre Rechte nicht als Geschenk, sie müssen dafür kämpfen. 2019 fand die grösste soziale Mobilisierung in der Geschichte der Schweiz statt. In unzähligen Städten der Schweiz nahmen mehr als eine halbe Million Menschen an riesige Demonstrationen teil. Trotzdem stieg der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau wieder auf 19%. Die Care-Arbeit, welche die Pandemie besonders sichtbar machte, erhält keine Aufwertung. Die Ungleichheiten, und damit die Prekarität und die Diskriminierungen haben auch noch zugenommen. Mit einem neuen feministischen Streik wollen die Gewerkschafterinnen ihre Forderungen für mehr Zeit, mehr Geld, und Respekt durchsetzen.
Die Unia Frauen haben sich für die Regularisierung von Sans-Papiers eingesetzt. Es ist die einzige politische und kollektive Antwort auf echte soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit. Eine andere Resolution forderte mehr Schutz für Gewerkschaftsdelegierten, denn die Schweiz verdient die internationale Demütigung, auf der schwarzen Liste der ILO für Gewerkschaftsrechte zu sein. Die Frauen wollen auch die sofortige Ratifizierung und Umsetzung der ILO-Konvention 190 gegen sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz, denn die Konvention wurde am 19. Juni 2019 abgemacht.
Ausserdem sind die Frauen ob der rechten Sparwut auf ihre Kosten aufgebracht. So greifen die bürgerlichen Parteien immer wieder die Frauenrenten an. Jetzt drehen die Frauen den Spiess um: nicht nur werden sie diese Angriffe abwehren, sie fordern sogar eine Rentenabsenkung für alle.