130 Frauen sind in Luzern zur zehnten Frauenkonferenz der Unia unter dem Motto «Die Frauen und ihre Arbeit sind essentiell» zusammengekommen. Effektiv arbeiten in den essentiellen Berufen (z.B. Pflege und Verkauf) mehrheitlich Frauen, davon ein Grossteil Migrantinnen. Obwohl gerade die Pandemie gezeigt hat, wie wichtig ihre Arbeit ist, sind ihre Löhne immer noch extrem tief und die Arbeitsbedingungen sehr prekär.
Dazu kommt die skandalöse Lohndiskriminierung. Doch Frauen haben – im wahrsten Sinne des Wortes – mehr verdient! Mit einem Aktionstag am 31. Oktober werden die Unia-Frauen speziell für die essentiellen Branchen mehr Lohn, mehr Personal und mehr Zeit sowie allgemeinverbindliche und flächendeckende GAV fordern. Applaus ist gut, handeln ist besser!
Der tiefe Lohn in so genannten Frauenberufen schlägt sich auch in tiefen Renten nieder. Es braucht dringend eine Verbesserung bei der AHV – und sicher keine Erhöhung des Frauenrentenalters.
In einer Resolution sagen die Unia-Frauen deutlich Nein zur inakzeptablen Erhöhung der Frauenrentenalters, wie es die Bürgerlichen im Rahmen der Reformvorlage «AHV 21» planen, und rufen die Initiative der Gewerkschaften für eine 13. AHV-Rente in Erinnerung.
Starke Frauenstrukturen und eine Gewerkschaftspolitik, welche die Anliegen von Frauen ins Zentrum stellt, sind die zentralen Forderungen der Unia-Frauenkonferenz. Der Erfolg gibt ihr Recht: Waren im Jahr 2004 18% der Unia-Mitglieder Frauen, sind es heute schon 26% – Tendenz steigend.
Diese Entwicklung wiederspiegelt sich auch in der Geschäftsleitung: Zum ersten Mal in der Geschichte der Unia stellen sich neben Präsidentin Vania Alleva drei Frauen für die Unia-Leitung zur Verfügung. Die Delegierten nominierten einstimmig Unia-Präsidentin Vania Alleva für weitere vier Jahre an die Spitze der Unia.
Auch den bisherigen GL-Mitgliedern Véronique Polito und Renate Schoch sowie neu Bruna Campanello (Co-Leiterin Sektor Gewerbe) sprechen sie das Vertrauen für die nächsten vier Jahre aus. Bei sieben Mitgliedern in der Geschäftsleitung würden die Frauen damit erstmals in der Geschichte der Unia die Mehrheit stellen. Die Wahl findet im Juni 2021 am Unia-Kongress in Biel statt.