Die Unia nimmt den Entscheid der Berner Regierung zur Kenntnis und fordert nachdrücklich bessere Arbeitsbedingungen im Detailhandel. Von Beginn an hatte die Gewerkschaft mit ihren Mitgliedern das «Pilotprojekt» kritisiert, weil es für das Personal negative Folgen hatte. Eine von der Unia durchgeführte Umfrage bei den Beschäftigten in der Berner Innenstadt bestätigte dies klar:
Der Entscheid des Regierungsrates, die Versuchsverordnung zu den Ladenöffnungszeiten zu stoppen, ist die einzig richtige Konsequenz.
Die fortschreitende Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten bei gleichzeitig stagnierenden Löhnen verschärft den bestehenden Fachkräftemangel. Zudem erschweren verlängerte Öffnungszeiten die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Besonders betroffen sind Frauen mit Betreuungsaufgaben – von denen viele die Branche verlassen.
Damit der Detailhandel attraktiv bleibt, braucht es Investitionen ins Personal: mit guten und existenzsichernden Arbeitsbedingungen. Nur so lässt sich das Fachpersonal halten und zurückholen. Politik und Arbeitgeber müssen anerkennen, dass Fachkompetenz und Beratung unersetzlich sind – insbesondere gegenüber dem Onlinehandel.
Hier geht es zum Dossier «Versuchsverordnung über die Ladenöffnungszeiten in der Berner Innenstadt und ihre Auswirkungen» der Gewerkschaft Unia Bern (nur Deutsch).
Gewerkschaft Unia 2025