Ausbaugewerbe Westschweiz legt Werkzeuge nieder und fordert eine Lohnerhöhung
Vergangene Woche haben in Bussigny (VD) rund hundert Arbeitnehmende für höhere Löhne protestiert. Heute gewinnt die Bewegung weiter an Fahrt und weitet sich auf die ganze Westschweiz aus. Nach einer Plakataktion der Unia gestern auf den wichtigsten Baustellen und Arbeitsplätzen, haben heute hunderte Beschäftigte an verlängerten Protestpausen teilgenommen und auf den sozialen Medien Fotos ihrer Werkzeuge, die sie am Boden deponiert hatten, geteilt.
Verlängerte Pausen und Protestversammlungen konnten auf den grösseren Baustellen in Monthey (VS), La Tour-de-Trême (FR), Estavayer-le-Lac (FR), Genf, Neuenburg und in Malleray im Berner Jura beobachtet werden.
Ein Eindruck von Ungerechtigkeit auf den Baustellen
Mit dem Aktionstag reagieren die Arbeitnehmenden auf eine Provokation seitens Arbeitgeber: Vergangenen Mittwoch hatten sich die Arbeitgeber an der Verhandlungssitzung gegen eine Lohnerhöhung gestellt. Dies, obwohl die Wirtschaftsindikatoren zeigen, dass das Westschweizer Ausbaugewerbe in einer guten Verfassung ist und die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist. Ohne aber, dass sich dies bei den Löhnen effektiv niedergeschlagen hätte.
Bei den Beschäftigten herrscht aufgrund dieser Situation ein Gefühl von Ungerechtigkeit und Unverständnis. Verstärkt wird dieses Gefühl durch die Tatsache, dass bei anderen Berufsgruppen des Baugewerbes, wie z.B. im Hochbau oder im Elektrogewerbe, die Löhne nächstes Jahr steigen werden. Die nächste Verhandlungssitzung findet am 13. November statt. Die Unia erhofft sich, dass dieses Treffen nun auch zu einem Ergebnis führt, das den Erwartungen der Beschäftigten entspricht.