Kampagne für mehr Pflegepersonal
Rund 60 Gewerkschaftsaktivistinnen und -aktivisten aus Pflege und Betreuung diskutierten an der zweiten nationalen Branchenkonferenz die drängendsten Probleme in der Branche. Sie waren sich einig: Der Personalmangel ist die grösste Herausforderung. «Die Heime arbeiten mit immer weniger Personal. Einzelne Pflegende sind für immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner zuständig», erklärte eine Pflegefachfrau aus dem Kanton Bern. Dies führe zu krankheitsbedingten Ausfällen und Berufsausstiegen. Um Gegensteuer zu geben, beschlossen die Delegierten eine schweizweite Kampagne für mehr Personal.
Manifest für gute Pflege verabschiedet
Im Mai 2015 hatte die Unia einen Entwurf für ein Manifest für gute Pflege und Betreuung veröffentlicht. Dazu sind viele Rückmeldungen von Berufsleuten eingegangen, die aufgenommen wurden. Heute hat die Branchenkonferenz die definitive Version verabschiedet. Fazit: Die Arbeitsbedingungen in Pflege und Betreuung können nur mit einem flächendeckenden Gesamtarbeitsvertrag verbessert werden. Dieser muss verbindliche Mindestlöhne, anständige Zulagen und Regeln für Schichtarbeit festschreiben.
Pflegejugendgipfel im Januar
Thema war auch die im ersten Halbjahr 2015 durchgeführte Umfrage bei Auszubildenden. Fast die Hälfte der rund 1000 Teilnehmenden erklärte, sich nicht vorstellen zu können, in 10 Jahren noch in der Pflege zu arbeiten. Die Gründe dafür liegen in der hohen Arbeitsbelastung und im Personalmangel. Die Unia-Konferenz beschloss, im Januar einen Pflegejugendgipfel durchzuführen, um Gegenmassnahmen zu diskutieren.