Sonntag muss Sonntag bleiben!
Detailhandelsangestellte, Gewerkschafter/innen sowie solidarische Personen protestierten mit einer lautstarken und farbigen Aktion auf dem Berner Rathausplatz gegen die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Ihre Forderung ist klar: Der Sonntag muss Sonntag bleiben – auch im Detailhandel!
Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
Wenn die Geschäfte der unteren Berner Altstadt auch sonntags geöffnet haben, hat das negative Folgen für das Personal. Sie müssten auch am Sonntag arbeiten, ohne dass dafür eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen oder Sonntagszuschläge vorgesehen sind. Das ist für die Verkäuferinnen und Verkäufer sowie für die Unia unhaltbar.
Weiterer Schritt zur 24-Stunden-Konsumgesellschaft
Verkäufer Janos Lütold bringt es auf den Punkt: «Unser einziger zugesicherter Ruhetag soll uns auch noch weggenommen werden. Das ist ein weiterer Schritt Richtung 24-Stunden-Konsumgesellschaft. Und diese braucht es absolut nicht, sondern soll mit künstlichen Bedürfnissen erschaffen werden.»
Unzumutbarer Angriff auf Sozial- und Familienleben
Eine andere Verkäuferin und Mutter bestätigt: «Die Flexibilität im Detailhandel wird jetzt schon bis aufs Letzte ausgereizt. Jederzeit für Arbeit auf Abruf erreichbar zu sein, ist unzumutbar. Es erfordert sehr viel Organisation, allen Familienpflichten gerecht zu werden. Bereits jetzt kommt das Familienleben zu kurz. Bisher war der Sonntag der einzige Tag, welcher auch garantiert frei war – und das soll auch so bleiben.»
Salamitaktik geht weiter
Diese Motion ist ein weiterer bürgerlicher Angriff auf die Ladenöffnungszeiten und verdeutlicht die Salamitaktik, mit welcher die bürgerlichen Liberalisierungsturbos versuchen, immer längere Ladenöffnungszeiten durchzudrücken. Dies gegen den Willen des Verkaufspersonals sowie der mehrheitlichen Stimmbevölkerung.