Seit 20 Jahren untersucht Unia jährlich die Differenz zwischen dem höchsten und dem tiefsten Lohn innerhalb der grössten Unternehmen der Schweiz. Für das Jahr 2024 wurden die Löhne von 39 Unternehmen analysiert. Mit einem durchschnittlichen Anstieg von 18 Prozent setzt sich der Trend zu steigenden Managerlöhnen fort. Das Lohngefälle bleibt enorm: 2024 lag es bei 1 zu 143. Das bedeutet, dass die am schlechtesten bezahlte Mitarbeiterin in einem Unternehmen 143 Jahre arbeiten müsste, um gleich viel zu verdienen, wie der Chef in einem Jahr.
An der Spitze der Topverdiener stehen erneut Manager von Pharmakonzernen und Banken. Ganz oben: Novartis-CEO Vasant Narasimhan mit einem Jahreslohn von 19,2 Millionen Franken – das 333-Fache des tiefstmöglichen Lohns bei Novartis. Auf Platz zwei folgt Flemming Ørnskov, CEO des Pharmakonzerns Galderma, der das Unternehmen 2024 an die Börse führte und 19 Millionen Franken verdiente. Den dritthöchsten Lohn kassierte David Layton, CEO der Partners Group, mit 16,9 Millionen Franken. Dahinter folgt UBS-Chef Sergio Ermotti, der trotz der staatlich abgesicherten Credit-Suisse-Rettung 14,9 Millionen einstrich. Bemerkenswert: Unter den 39 Topverdienern finden sich lediglich drei Frauen.
Statt die Lohnexzesse zu deckeln, plant die bürgerliche Parlamentsmehrheit das Gegenteil: Mit dem Lohnsenkungsgesetz sollen demokratisch beschlossene kantonale Mindestlöhne ausgehebelt werden. Die Folgen wären gravierend: Eine Coiffeuse in Genf würde monatlich rund 250 Franken verlieren – viel Geld für Menschen, die jeden Franken zweimal umdrehen müssen. Für UBS-CEO Sergio Ermotti hingegen sind das Peanuts: Mit seinem Stundenlohn von 7770 Franken muss er nur gerade 30 Minuten arbeiten, um den Monatslohn einer Coiffeuse zu verdienen.
Angesichts der krassen Lohnunterschiede fordert die Unia den Ständerat auf, Verantwortung zu übernehmen und das geplante Lohnsenkungsgesetz zu stoppen. > Lohnschere-Studie 2025
Gewerkschaft Unia 2025