Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna
Von oben scheint die pralle Sonne, von unten kocht der Asphalt. Unter diesen und ähnlichen Bedingungen leisten Bauarbeiter tagtäglich schwere körperliche Arbeit. Sonne und Gluthitze machen aber nicht nur müde, sondern sind eine ernstzunehmende Gefahr für Gesundheit und Arbeitssicherheit:
Angesichts der auch in der Schweiz immer intensiver werdenden Hitzeperioden steigt diese Gefahr von Jahr zu Jahr an.
Die Bauarbeiter bauen die Wohnungen, Schulen, Spitäler und Verkehrswege der Schweiz: Ein wirksamer Schutz ihrer Gesundheit sollte selbstverständlich sein. Es braucht kürzere Arbeitstage und schwere Arbeiten im Freien sind bei Extremtemperaturen ab 33 Grad einzustellen.
Eines der zentralen Probleme: Selbst die heute geltenden Sicherheitsbestimmungen werden allzu oft dem wachsenden Termindruck auf dem Bau geopfert. Denn viele Bauherren – die Auftraggeber von Bauprojekten – fordern von den Baufirmen immer kürzere Termine ein. Diese werden dann mit Hilfe von hohen Konventionalstrafen bei Terminverzug knallhart durchgesetzt. Am Ende sind es die Bauarbeiter, die mit ihrer Gesundheit und ihrem Familienleben den Preis dafür zahlen: noch schneller arbeiten, noch weniger Pausen und selbst bei grosser Hitze Überstunden leisten.
Der Nationalrat hat Ende 2024 einen von den Sozialpartnern im Baugewerbe unterstützten Vorstoss «Gesundheitsschutz der Bauarbeitenden stärken, Fristen bei Hitzewellen verlängern» mit einer klaren Mehrheit verabschiedet. Dieser sieht vor, dass eine Verschiebung des Endtermins bei grosser Hitze ohne Risiko einer Konventionalstrafe möglich sein soll. Nun ist der Vorstoss im Ständerat hängig. Die Bauarbeiter der Schweiz fordern den Ständerat auf, seine Verantwortung wahrzunehmen und mit einer Annahme des Vorstosses einen wichtigen und notwendigen Beitrag zum Gesundheitsschutz auf den Baustellen zu leisten.
Gewerkschaft Unia 2025