Breite Unterstützung der Bevölkerung für die Streikenden bei Vetropack
Am dritten Streiktag kamen viele Unterstützerinnen und Unterstützer von Vetropack und Angehörige der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nach einem offiziellen Teil mit mehreren Reden, die mit viel Applaus bedacht wurden, zog ein Demonstrationszug vom Vetropack-Gelände in die Altstadt. Im Laufe des Tages besuchten über 750 Personen die Belegschaft.
Deutliche Reden zur Unterstützung der Arbeitnehmenden
Zu Beginn des offiziellen Teils erinnerte die Gewerkschaft Unia vertreten durch Nicole Vassalli, Leiterin des Industriesektors, an die Geschichte der Mobilisierung und die Forderungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Aufnahme von echten Verhandlungen für einen würdigen Sozialplan, keine Aussprache von Entlassungen ohne Unterzeichnung des Sozialplans und eine industrielle Zukunft für den Standort. Der Vorsitzende der Personalkommission Joao Ferreira bedankte sich herzlich für die Mobilisierung der Bevölkerung und der Kolleginnen und Kollegen. Mehrere Reden übermittelten den Streikenden Botschaften der Solidarität und der Ermutigung. Salvatore Principe, ein pensionierter Vetropack-Mitarbeiter und ehemaliger Präsident der Personalkommission, rief seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen auf, der Geschäftsleitung gegenüber standhaft zu bleiben.
Nationale Unterstützung für eine nationale Herausforderung
Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia, prangerte die Verantwortung der Geschäftsleitung für die aktuelle Situation an und kritisierte die Behörden, die für eine Industriepolitik verantwortlich sind, die es nur dem Namen nach ist. Angesichts einer Unternehmensleitung, die die Forderungen der Beschäftigten missachte und mit Gewalt durchsetzen wolle, habe sich der Streik als einzige und letzte Lösung erwiesen. Sie würdigte den Mut der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Pierre-Yves Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, prangerte die mangelnde soziale Verantwortung des multinationalen Unternehmens an und forderte die Geschäftsleitung auf, in Verhandlungen über einen Sozialplan einzutreten, der den in Kanton Waadt geltenden Standards entspricht.
Solidaritätsumzug durch die Strassen von St-Prex
Im Anschluss an die Versammlung verliess ein Demonstrationszug die Glasfabrik und zog unter dem Beifall der Bevölkerung durch die Altstadt von St-Prex. Der Slogan „Rouge de colère et verre de rage“ (sinngemäss: Rot vor Wut und sehr wütig) wurde auf den Pflastersteinen von St-Prex skandiert und der Umzug endete unter dem historischen Uhrenturm.