Frauenstreiktag 2022: Nein zur Erhöhung des Frauenrentenalters!
Auf dem Bundesplatz in Bern und überall in der Schweiz leisten die Unia-Frauen Widerstand gegen die Rentenreform AHV 21; eine Reform, die das Rentenalter für Frauen erhöhen will. Am Mittag sprachen sie Passant:innen und Parlamentarier:innen an und wiesen sie auf die Altersarmut von Frauen hin. Diese Frauen beziehen ein Drittel weniger Rente als Männer. Darum müssen die niedrigen Löhne und Renten von Frauen angehoben werden und nicht das Rentenalter!
Schweizweite Mobilisierungen
Aktionen und Kundgebungen finden in der ganzen Schweiz statt. In Lausanne zeigen Arbeiterinnen ihre schmutzige Wäsche, um auf die Ungleichheiten hinzuweisen, die sie erfahren. In Solothurn organisieren sie ein gemeinsames feministisches Picknick mit Musik. In Bern schreiben sie mit Kreide ihre Forderungen auf den Boden, um sich den öffentlichen Raum zurückzuerobern. Auch in Genf, Zürich, Basel, Luzern, La Chaux de Fonds, Neuenburg und im Vallée du Joux gehen die Frauen auf die Strasse.
Die Lohndiskriminierung führt zu niedrigeren Renten
Die Frauen prangern an, dass ihre Löhne immer noch tiefer sind als diejenigen der Männer und dass ihre Renten folglich tiefer ausfallen. Oft arbeiten sie notgedrungen in Teilzeit in unterbezahlten Berufen, wie z. B. in der Pflege, im Verkauf, in der Reinigung und in der Logistik, obwohl die Gesellschaft diese Berufe als «essenziell» anerkennt. Und noch immer sind es die Frauen, die gratis und ohne Anerkennung den Grossteil der Haus- und Familienarbeit erledigen.
Mehr Respekt, nein zur AHV 21
«Die Frauen fordern gemeinsam mit der Unia mehr Respekt für ihre Arbeit und Renten, die zum Leben reichen. Sie wollen nicht noch ein Jahr länger arbeiten!», sagte Martine Docourt, Leiterin der Abteilung Politik der Unia, heute an der Kundgebung auf dem Bundesplatz.
Drei Jahre nach dem grossen feministischen Streik 2019 bestehen die Ungleichheiten weiter. Und die Bürgerlichen wollen weiterhin das Rentenalter erhöhen, obwohl das Stimmvolk dieses Vorhaben bereits mehrfach ablehnte. Das ist nicht akzeptabel! Darum bereiten sich die Frauen auf einen neuen grossen Streik im Jahr 2023 vor − sie bieten den Ungleichheiten und den reaktionären Angriffen der Bürgerlichen Einhalt.