Beschäftigte von Smood fordern mit Arbeitsniederlegung in Yverdon (VD) ihre Rechte ein
Die Smood-Kurier:innen in Yverdon liefern täglich Mahlzeiten und Produkte der Migros aus – unter äusserst schwierigen Arbeitsbedingungen: niedrige Löhne, zu tiefe Spesen, undurchsichtige Handhabung der Trinkgelder durch das Unternehmen, mangelhafte Erfassung der Arbeitszeiten. Trotz mehrerer Gespräche mit der Unternehmensleitung seit Anfang Oktober ist Smood bisher nicht bereit, die von den Beschäftigten angesprochenen Probleme zu beheben. Schlimmer noch: Am Ende des Monats hat sich die Situation der Beschäftigten erneut verschlechtert: Von ihren Gehaltsabrechnungen wurden erhebliche Geldbeträge gestrichen (nicht verrechnete Arbeitsstunden, nicht zugewiesene Trinkgelder und falscher Ferienanteil). Das ist eine Provokation und inakzeptabel! Zumal es zu den Problemen hinzukommt, welche die Unia seit Jahren bei Smood anprangert.
Grundlegende Forderungen
Angesichts dieser neuen Angriffe seitens ihres Arbeitgebers und weil Smood auf ihre Forderungen nicht einging, haben die Beschäftigten von Yverdon heute Abend die Arbeit niedergelegt. Sie behalten sich die Möglichkeit vor, solche Aktionen in den kommenden Tagen zu wiederholen. Auch aus Lausanne kamen Smood-Kurier:innen, um ihre Solidarität auszudrücken.
Die Kurier:innen von Smood verlangen anständige Löhne und respektvolle Arbeitsbedingungen. Sie fordern einen Lohn von 24 Franken brutto pro Stunde, die rasche und transparente Bezahlung aller Überstunden, ein Ende der missbräuchlichen Strafen, korrekte Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit, eine bessere Planung der Arbeitszeiten, eine transparente und gerechte Verteilung der Trinkgelder und eine korrekte Entschädigung für die Nutzung von privaten Fahrzeugen.
Warum unterstützt die Migros dieses Geschäftsmodell?
Die heutige Aktion wirft ein neues Schlaglicht auf die schlechten Arbeitsbedingungen bei Smood, aber auch in der Zustellbranche generell, wo verschiedene «Plattform-Unternehmen» mit ihren Geschäftsmodellen die Arbeit immer prekärer machen. Die Unia hält es für problematisch, dass die Nummer eins des Schweizer Einzelhandels ein solches Modell unterstützt: Die Migros hat Smood als strategischen Partner für die Auslieferung ihrer Produkte ausgewählt. Die Unia fordert die Migros auf, auf ihren Geschäftspartner einzuwirken, damit dort endlich akzeptable Arbeitsbedingungen geschaffen werden und Smood mit den Beschäftigten und der von ihnen mandatierten Gewerkschaft verhandelt.