Ein beeindruckender feministischer Aktionstag neigt sich dem Ende zu. Gegen 100’000 Frauen und solidarische Männer waren heute über den ganzen Tag vor Betrieben und auf den Strassen präsent und haben zusammen mit der Unia ihren Forderungen farbenfroh, lautstark und kämpferisch Ausdruck verliehen. Respekt! Mehr Lohn, mehr Rente – das fordern sie mehr denn je.
Mit schweizweiten feministischen Aktionen um 15.19 Uhr haben die Unia-Frauen ein starkes Zeichen gegen Lohnungleichheit gesetzt – denn ab diesem Zeitpunkt arbeiten Frauen bis am Ende des Tages gratis. 2019 war dieser symbolische Zeitpunkt noch um 15.24 Uhr – die Lohnungleichheit hat also weiter zugenommen.
Die Frauen haben mit erhobener Faust gegen jegliche Form von Diskriminierung protestiert. Zum Abschluss eines erfolgreichen Tages sind derzeit überall in der Schweiz Grossdemonstrationen im Gange.
Zu fordern haben die Frauen heute mehr als genug: Frauen arbeiten oft in sogenannt weiblichen Berufen, viele von ihnen in für die Gesellschaft essentiellen Bereichen wie dem Detailhandel, der Pflege, der Reinigung oder zahlreichen anderen schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen.
Frauen müssen dabei doppelt so häufig wie Männer mit einem Tieflohn durchkommen. Sie arbeiten häufiger Teilzeit, oftmals unfreiwillig. Und es sind die Frauen, die den Grossteil der unbezahlten Betreuungs- und Pflegearbeit unserer Angehörigen verrichten.
Tiefe Löhne, Teilzeitpensen und unbezahlte Arbeit wirken sich auch drastisch auf die späteren Renten der Frauen aus. Frauen erhalten heute einen Drittel weniger Rente als Männer; viele leiden im Alter unter Armut.
Doch statt Lösungen für reale Probleme zu suchen, will das bürgerliche Parlament nun eine AHV-Reform gegen die Frauen durchdrücken. Die Erhöhung des Frauenrentenalters ist ein Affront; die Unia wird sie an der Seite der Frauen mit allen Mitteln bekämpfen.
Entsprechend deutlich denn auch das heutige Zeichen: Die Frauen wollen nicht länger warten, es braucht nun konkrete und schnelle Schritte für eine echte Gleichstellung! Insbesondere fordert die Unia:
Gestern hat der Jura die kantonale Lohngleichheitsinitiative mit 88.3% der Stimmen in aller Deutlichkeit angenommen. Sie schlägt konkrete Massnahmen vor, um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu schliessen. Das ist ein klares Signal an Politik und Wirtschaft: Frauen verdienen Respekt!