Die Unia kämpft mit den feministischen Kollektiven und verlangt: Respekt! Mehr Lohn, mehr Rente!
Die Unia Frauen organisieren feministische Gewerkschaftsaktionen, insbesondere um 15.19 Uhr. Denn das ist der Moment, ab dem die Frauen gratis arbeiten. 2019 war dieser symbolische Zeitpunkt «erst» um 15. 24 Uhr – die Lohnungleichheit hat also weiter zugenommen.
In Bellinzona stürmen die Frauen die «Privilegienburg». Mit lautstarken Aktionen verschaffen sie sich in Bern, Lausanne, Biel und Chur Gehör. Sie mobilisieren vor Betrieben der Uhrenindustrie in Grenchen, und in Freiburg geht es in einer Aktion «Gleichgewicht» um die Anerkennung von essentiellen Berufen. In Zürich, Neuenburg oder Delémont machen die Frauen auf Liegestühlen eine wohlverdiente feministische Pause. www.unia.ch/14juni
Im ganzen Land kommen Vertreterinnen der essentiellen Frauenberufe, etwa Verkäuferinnen, Pflegerinnen, Reinigungskräfte oder Wäschereimitarbeiterinnen, zu Wort. Und vor den Demonstrationen am Abend kämpft die Unia – mehr als nur symbolisch – mit erhobener Faust gegen jegliche Form von Ausbeutung und Unterdrückung.
30 Jahre nach dem ersten und zwei Jahre nach letzten grossen Frauen*streik ignoriert die Politik die feministischen Forderungen weiterhin. Die Lohnungleichheit nimmt zu. Sexuelle Belästigung und Gewalt gehören zum Alltag vieler Frauen. Diskriminierungen von Müttern und Pflegenden halten an, ebenso vom LGBTIQ+-Menschen.
Fünfzig Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts vergisst die Unia auch diejenigen Frauen nicht, die noch immer kein Stimmrecht haben. Ein Viertel der Bevölkerung unseres Landes hat keinen Schweizer Pass und keine politischen Rechte. Doch genau diese Personen arbeiten vielfach in den essentiellen, viel zu wenig wertgeschätzten Berufen, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft massgeblich sind.
Auch Rentensituation der Frauen ist schwierig. Sie haben ein Drittel weniger Rente als Männer, viele Frauen leiden im Alter unter Armut. Und jetzt erhöht das Parlament das Frauenrentenalter auf 65 Jahre – ein weiterer Affront gegenüber den Frauen, gegen den sie sich zur Wehr setzen.