Die Unia ist eine Organisation der Solidarität
Heute morgen hat Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia, den vierten ordentlichen Kongress der Unia in Biel eröffnet. Der Kongress steht unter dem Motto «Höchste Zeit». Er findet wegen den Covid-Beschränkungen zum ersten Mal dezentral an 14 Standorten statt. Die insgesamt rund 350 Delegierten sind online miteinander verbunden.
Kongress im Zeichen globaler Krisen
In ihrer Eröffnungsrede betonte Vania Alleva, der diesjährige Kongress stehe mehr als je zuvor im Zeichen globaler Krisen: Steigende Arbeitslosigkeit, prekäre Arbeitsbedingungen, Klimanotstand und Gesundheitskrise würden uns auch hier in der Schweiz vor grosse Herausforderungen stellen. Die Covid-Pandemie habe die soziale Ungleichheit und Unsicherheit zusätzlich verschärft. Und sie habe mit brutaler Wucht deutlich gemacht, wie verletzlich – aber auch wie wichtig und unersetzlich – Praktiken, Institutionen und Organisationen der Solidarität sind.
«Auch die Unia ist eine Organisation der Solidarität. Gelebte Solidarität macht ihr Wesen aus», führte Alleva aus. Indem die Unia ihren Mitgliedern – und unzähligen weiteren Arbeitnehmenden – während der Corona-Krise mit konkretem Rat und Tat zur Seite stand und einen Ort der Orientierung und Gemeinschaft bot, habe sie die Krise für sie ein Stück weit erträglicher gemacht. Und auf politischer Ebene trage die Gewerkschaft entscheidend dazu bei, dass auch die öffentliche Hand ihre sozialen Solidaritätsnetze erweiterte und stärkte.
Organisationsstrategie und Reformprozess
Inhaltlich stehen am ersten Kongresstag die Organisationsstrategie für die nächsten Jahre sowie der Auftakt zu einem internen Reformprozess auf der Tagesordnung, der gegebenenfalls in einen ausserordentlichen Kongress Anfang 2023 münden soll. Am morgigen zweiten Kongresstag wählen die Delegierten schliesslich die Leitungsorgane und verabschieden eine Reihe von Resolutionen zu aktuellen Themen.