Der undemokratische Plan, den Kantonen auf dem Vernehmlassungsweg eine Ausweitung der Sonntagsarbeit in bestimmten Städten zu ermöglichen, fand keine breite Unterstützung. Die Regelung hätte lediglich sieben Städten – Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern und Zürich – genutzt. Doch selbst in diesen Städten fehlte der Rückhalt: Verschiedene Städte und Verbände haben bereits signalisiert, dass sie kein Interesse daran haben; auch der Verband Zürich Tourismus zweifelte am Bedarf einer solchen Regelung.
Die Gewerkschaft Unia warnt vor den negativen Folgen einer Ausweitung der Sonntagsarbeit. Diese führt zu verschlechterten Arbeitsbedingungen nicht nur für das Verkaufspersonal, sondern auch für Beschäftigte in den angrenzenden Branchen Logistik, Lieferung, Reinigung und Sicherheit.
Mehr Sonntagsarbeit bringt insbesondere gesundheitliche Risiken. Der fehlende Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben erhöht das Risiko für soziale Isolation sowie für körperliche und psychische Erkrankungen. Diese Bedenken teilt nicht nur die Unia, sondern auch die Sonntagsallianz, ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, Arbeitsmediziner:innen und kirchlichen Organisationen.
Kaum ist dieses Vorhaben gescheitert, steht bereits der nächste Angriff auf geregelte Arbeitszeiten an: Die Standesinitiative des Kantons Zürich fordert eine Erhöhung der bewilligungsfreien Sonntagsverkäufe von vier auf zwölf pro Jahr. Das würde faktisch bedeuten, dass der Detailhandel jeden Monat an einem Sonntag öffnen dürfte – eine massive Verschlechterung für eine Branche, die ohnehin schon unter prekarisierten Arbeitsbedingungen, tiefen Löhnen und Personalmangel leidet. Die Verkäufer:innen befürchten zu Recht, dass mehr Sonntagsarbeit den Druck und Stress weiter erhöhen würden.
Die Unia ruft das Parlament deshalb dazu auf, diese Initiative abzulehnen. Statt einer weiteren Deregulierung braucht es mehr Schutz und bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten im Verkauf.
Die Unia bleibt entschlossen: Sonntagsarbeit darf nicht zur Normalität werden. Die Unia wird weiterhin jeden Angriff auf den arbeitsfreien Sonntag entschlossen bekämpfen.