Ein Ausbleiben jeglichen Teuerungsausgleichs ist katastrophal für die Bauarbeiter, die Branche und die gesamte Wirtschaft.
Immer weniger Bauarbeiter leisten immer mehr und der Termindruck nimmt zu. Gleichzeitig bleibt den Bauarbeitern immer weniger im Portemonnaie. In den letzten zehn Jahren gab es auf dem Bau nur dreimal eine generelle Lohnerhöhung für alle.
Der Baumeisterverband empfiehlt seinen Mitgliedern «dringend», mit den Bauherren nur Verträge mit automatischem Teuerungsausgleich zu unterschreiben. Richtig so. Umso mehr ist es eine ungeheuerliche Respektlosigkeit gegenüber den Bauarbeitern, dass die Spitze des Baumeisterverbands auch dieses Jahr eine generelle Lohnerhöhung verweigert.
Wirft man beispielsweise einen Blick auf die Zwischenresultate der Lohnverhandlungen im Ausbaugewerbe, zeigt sich: In praktisch allen Branchen ist eine generelle Lohnerhöhung vorgesehen – zum Teil deutlich über der Teuerung.
Der Fachkräftemangel ist in der Branche akut und «erschreckend», wie auch eine Studie des Baumeisterverbands festhält. Dass der Baumeisterverband selbst in einer solchen Situation auch nur den Teuerungsausgleich verweigert, zeugt von Realitätsverlust. Kein Wunder verlässt jeder zweite Maurer die Branche und zu wenig Nachwuchs kommt nach.
Die Unia erwarten von den Delegierten des Schweizerischen Baumeisterverbands, dass sie den verantwortungslosen Kurs der Verbandsspitze an ihrer Delegiertenversammlung vom 9./10. November korrigieren und die Baumeister zurück an den Verhandlungstisch kommen! Denn auch viele Firmen realisieren zu Recht, dass in Zeiten erhöhter Teuerung generelle Lohnerhöhungen nötig wären.