Auf dem Bundesplatz in Bern und überall in der Schweiz leisten die Unia-Frauen ihren Widerstand gegen die Rentenreform AHV 21; eine Reform, die das Rentenalter für Frauen erhöhen will. Am Mittag sprachen sie Passant:innen und Parlamentarier:innen an und wiesen sie auf die Altersarmut von Frauen hin.
Diese Frauen beziehen ein Drittel weniger Rente als Männer. Darum müssen die niedrigen Löhne und Renten von Frauen angehoben werden und nicht das Rentenalter!
Aktionen und Kundgebungen fanden in der ganzen Schweiz statt. In Lausanne zeigten Arbeiterinnen ihre schmutzige Wäsche, um auf die Ungleichheiten hinzuweisen, die sie erfahren. In Solothurn organisierten sie ein gemeinsames feministisches Picknick mit Musik.
In Bern schrieben sie mit Kreide ihre Forderungen auf den Boden, um sich den öffentlichen Raum zurückzuerobern. Auch in Genf, Zürich, Basel, Luzern, La Chaux-de-Fonds, Neuenburg und im Vallée du Joux gingen die Frauen auf die Strasse.
Die Frauen prangerten an, dass ihre Löhne immer noch tiefer sind als diejenigen der Männer und dass ihre Renten folglich tiefer ausfallen. Oft arbeiten sie notgedrungen in Teilzeit in unterbezahlten Berufen, wie z. B. in der Pflege, im Verkauf, in der Reinigung und in der Logistik, obwohl die Gesellschaft diese Berufe als «essenziell» anerkennt.
Und noch immer sind es die Frauen, die gratis und ohne Anerkennung den Grossteil der Haus- und Familienarbeit erledigen.
Drei Jahre nach dem grossen feministischen Streik 2019 bestehen die Ungleichheiten weiter. Und die Bürgerlichen wollen weiterhin das Rentenalter erhöhen, obwohl das Stimmvolk dieses Vorhaben bereits mehrfach ablehnte.
Das ist nicht akzeptabel! Darum bereiten sich die Frauen auf einen neuen grossen Streik im Jahr 2023 vor − sie bieten den Ungleichheiten und den reaktionären Angriffen der Bürgerlichen Einhalt.