Alters- und Pflegeheime vor grosser Gefahr: Besserer Schutz für Personal und Bewohner:innen längst überfällig

Covid-19-Tests
Jetzt braucht es regelmässige, flächendeckende Covid-19-Tests in Heimen (Bild: Canva Pro)
Die grosse Mehrzahl aller Corona-Todesfälle ereignet sich in Alters- und Pflegeheimen. Die neue Mutation des Corona-Virus stellt diese nun vor noch grössere Gefahren. Statt die Heime allein zu lassen, sind Bund und Kantone gefordert, griffigere Schutzmassnahmen zu beschliessen: Es braucht regelmässige, flächendeckende Covid-19-Tests in Heimen und infizierte Pflegende müssen sich auch tatsächlich in Isolation begeben können.

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind schweizweit mehr als 4000 Bewohner:innen von Pflegeheimen am Virus verstorben. Das Personal in den Heimen steht seit Monaten unter Druck. Der Mehraufwand in der Pflege, durch Erkrankungen, verschärftem Personalmangel und die Begleitung von sterbenden Pflegebedürftigen, führt zu einer enormen Belastung der Pflegenden.

Flächendeckende Test in Heimen längst überfällig

Die Mutationen des Virus stellen die Heime vor neue Herausforderungen. Erste Fälle zeigen, mit welch erschreckender Geschwindigkeit sich das neue Virus in den Heimen ausbreiten kann.

Die Unia fordert von Bund und Kantonen sofortige, griffige Massnahmen. Dazu gehören regelmässig durchgeführte, flächendeckende Corona-Tests von Bewohner:innen und Pflegenden. Positive Testresultate müssen dann insbesondere auch beim Personal zu einer konsequenten Isolation führen.

Heime nicht allein lassen

Das flächendeckende Testen von Mitarbeitenden und Pflegebedürftigen ist personell aufwändig und die Personalknappheit wird sich verschärfen, wenn sich erkrankte Pflegende in Isolation begeben.

Bund und Kantone müssen die Heime deshalb entsprechend unterstützen: Sie müssen einerseits die Kosten für die Tests tragen, andererseits zusätzliches Personal für die Durchführung der Tests und die Pflege bereitstellen – sei dies durch den Aufbau von Personalpools, Zivilschutz- oder Zivildienstleistende oder allenfalls Armeeangehörige.

Stellenabbau verhindern

Aufgrund weniger Eintritten und Todesfällen führt die Pandemie in vielen Heimen zu einer tieferen Auslastung der Betten. Die Finanzierung der Heime und die Stellenschlüssel sind jedoch abhängig von der Bettenbelegung. Deshalb besteht die Gefahr, dass diese Einbussen sowie die zusätzlichen Kosten der Pandemiebekämpfung auf das Personal überwälzt und Stellen abgebaut werden.

Das darf nicht passieren! Bund und Kantone müssen die Heime finanziell unterstützen. Denn die Heime brauchen auch über die Pandemie hinaus genügend, wenn nicht sogar zusätzliches Personal, um eine gute und würdige Pflege zu gewährleisten.