Auch für 2024 verkündet die Migros einen Rekordgewinn. Gleichzeitig verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen in den Läden: Die Mitarbeitenden – insbesondere ältere – stehen zunehmend unter Druck. Verdichtete Arbeitsrhythmen und unerreichbare Zielvorgaben bestimmen den Alltag.
Dazu kommt grosse Verunsicherung: Rund 1600 Stellen baut der orange Riese ab. Fachmärkte wie Melectronics, SportX und Micasa wurden verkauft, viele Mitarbeitende entlassen. Das sorgt für Frust und Unsicherheit – auch beim verbleibenden Personal.
Leena Schmitter, Co-Branchenverantwortliche Detailhandel der Unia, weiss: «Die Stimmung in den Teams ist angespannt, viele fühlen sich nicht wertschätzend behandelt. Die Kluft zwischen Image und Wirklichkeit wird bei der Migros immer grösser.»
Dieses Image versucht die Migros derzeit mit einer grossen Kampagne aufzupolieren: Zum 100-jährigen Bestehen benennt sich das Unternehmen in «MERCI» um – als Geste des Dankes an Kundschaft und Personal. Doch: «Statt eines symbolischen Merci möchten die Migros-Mitarbeitenden konkrete Verbesserungen», sagt Anne Rubin, Co-Leiterin Detailhandel bei der Unia.
Die Unia steht an der Seite der Beschäftigten: Die jüngsten Beispiele bei Migros Online und Micarna zeigen: Wo sich Mitarbeitende mit der Unia zusammenschliessen, bewegt sich etwas.
Die Migros kann und muss dazu gebracht werden, die herrschenden Missstände zu beheben und faire Bedingungen zu schaffen. Gewerkschaftliche Mobilisierung lohnt sich – für Respekt, Gesundheit und echte Mitsprache am Arbeitsplatz.