Die Mehrheit der Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) hat einem Vorstoss für mehr Sonntagsarbeit zugestimmt. Dieser geht auf eine Initiative des Kantons Zürich zurück, die eine Ausweitung der bewilligungsfreien Sonntagsöffnungen im Verkauf von vier auf zwölf Sonntage vorsieht. Damit sollen Sonntagsverkäufe einmal pro Monat ermöglicht werden.
Bereits heute machen viele Kantone keinen Gebrauch von den vier bestehenden Sonntagsöffnungen. Zudem widerspricht der Vorstoss dem Willen der Stimmbevölkerung: In knapp drei Vierteln der Abstimmungen über die Ladenöffnungszeiten lehnten die Stimmberechtigten in den Kantonen und Gemeinden weitere Liberalisierungen ab. Das ist ein deutliches Zeichen.
Hinzu kommt, dass der National- und der Ständerat bereits 2021 die 12 bewilligungsfreien Sonntage abgelehnt hatten.
Zusätzliche Sonntagsarbeit würde die ohnehin hohe Belastung im Verkauf weiter steigern. Das sagen nicht nur die Gewerkschaften: Arbeitsmediziner:innen warnen vor den gesundheitlichen Folgen einer solchen Entgrenzung der Arbeit.
Gemeinsame Sonntage sind wichtige Erholungszeiten – für Familie, Freundschaften und Hobbys. Zusätzliche Arbeitszeiten würden diese dringend benötigten Pausen verunmöglichen und die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben der Arbeitnehmenden massiv beeinträchtigen.
Kern des Arbeitsgesetzes ist der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden. Aber genau dieses Gesetz würde mit mehr Sonntagsverkauf geschwächt. Die Unia engagiert sich gegen mehr Sonntagsarbeit und kämpft gegen noch mehr Stress und Burnout. Laut und deutlich fordern wir: Ja zum Gesundheitsschutz.