Migros: Rekordumsatz auf Kosten des Personals

Eine Person mit Unia-Jacke spricht an einer Supermarktkasse mit einem Mitarbeiter.
Der Umsatz der Migros ist noch besser als 2023 (Bild: Unia Freiburg)
Migros meldet eine deutliche Umsatzsteigerung fürs Jahr 2024, gleichzeitig entlässt sie massenhaft Personal. Die Unia fordert, auf Entlassungen zu verzichten und einen echten Sozialdialog zu führen.

Die Migros-Gruppe kündigt einen steigenden Umsatz an, der sogar die sehr guten Zahlen von 2023 übertrifft. Dennoch führt die grösste Umstrukturierung in der Geschichte der Firma zum Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen. Auch in den Filialen verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen, insbesondere aufgrund des zunehmenden Drucks und der Arbeitsverdichtung.

Wie steht es mit der sozialen Verantwortung?

Die Migros hat ihren Ruf auf einem Modell aufgebaut, das sich an die Prinzipien der Zusammenarbeit, Solidarität und sozialen Verantwortung hält. Im Laufe der Geschichte der Gruppe wurden diese Werte jedoch zugunsten einer schnellen und unkoordinierten Expansion der Gruppe beiseitegeschoben. Nun zahlen die Angestellten für diese strategischen Fehler.

Mehr als Merci: Das Personal braucht konkrete Massnahmen

Zum 100-jährigen Bestehen wandelt die Migros ihren Namen in MERCI um, um sich bei ihren Kundinnen und Kunden sowie dem Personal zu bedanken. Anstelle dieser Marketingmassnahmen erwartet Unia konkrete Verbesserungen: Die Angestellten verdienen mehr als ein einfaches Dankeschön.

Steigende Umsätze: keine Entlassungen!

Der Migros-Gruppe geht es finanziell sehr gut und sie hat die Mittel, auch in ihr Personal zu investieren. Unia fordert von der Migros:

  • Verzicht auf Entlassungen
  • Aktivere Unterstützung entlassener Mitarbeitenden, indem gleichwertige Stellen innerhalb der Migros angeboten werden.
  • Lohnerhöhungen, da die Löhne nach wie vor niedrig sind.
  • Leistungsdruck und Arbeitsrhythmen müssen generell sinken.
  • Einen ehrlichen sozialen Dialog mit allen legitimen Vertretungen der Mitarbeitenden, damit der grösste private Arbeitgeber der Schweiz endlich eine echte Sozialpartnerschaft einführt.