Die Rente eines ehemaligen Bundesrates liegt bei rund 20'000 Franken. Pro Monat! Trotzdem hielten es fünf Ex-Bundesrät:innen für angebracht, den einfachen AHV-Rentner:innen den Verzicht zu predigen und öffentlich gegen die Initiative für eine 13. AHV-Rente aufzutreten.
Mit einer spontanen Kundgebung auf dem Bundesplatz haben heute 500 Rentner:innen ihrem Ärger Luft gemacht und die freche Einmischung der Ex-Bundesrät:innen zurückgewiesen. «Wer mit einer normalen AHV-Rente leben muss, empfindet das als Anmassung», sagt Jakob Hauri, Präsident der Interessengruppe Rentner:innen der Unia.
«Viele Rentner:innen leben mit wenig Geld», pflichtet Rolf Zimmermann, Präsident der Rentner:innenkommission des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes bei: «Deshalb sagen wir Ja zur 13. AHV-Rente.» Während der Aktion unterzeichneten Vertreter:innen verschiedener Gewerkschaften und Pensionierten-Organisationen einen Antwortbrief an die Ex-Bundesrät:innen.
Die Rentner:innen sind zurecht wütend: Auch wer nicht mit dem absoluten Minimum über die Runden kommen muss, hat allen Grund, Ja zur 13. AHV-Rente zu stimmen. Denn seit 2020 hat die Teuerung den Schweizer Rentner:innen im Schnitt eine Monatsrente weggefressen. Die Erhöhungen der Mieten, Heizkosten, Krankenkassenprämien und der Preise wurden «nach dem Giesskannenprinzip» allen aufgebürdet. Höchste Zeit, dass dies mit einer Erhöhung der AHV-Renten ausgeglichen wird, die allen zugutekommt.
Besonders fies ist die Masche der Gegner von AHV x13, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Denn die AHV ist eine solidarische Versicherung, die die Jungen wenig kostet, während sie ihren Eltern und Grosseltern ein Alter in Würde ermöglicht. Über 90 Prozent der Versicherten erhalten im Alter mehr Rente, als sie an Beiträgen einbezahlt haben – weil die Topverdiener auf ihren hohen Einkommen auch hohe Beiträge zahlen. Die AHV steht für Umverteilung und Solidarität über die Generationen hinweg.