Weltweiter Aktionstag der Gewerkschaften zu DPD
Es ist eine Premiere: Unter dem Dach des Gewerkschaftsbundes UNI Global Union protestieren heute Gewerkschaften aus allen Kontinenten gegen die unhaltbaren Arbeitsbedingungen beim Lieferdienst DPD. Der Kampf der Unia gegen die Missstände bei DPD Schweiz dient international als Referenz.
Klare Forderungen
Die Forderungen an DPD, ein Tochterunternehmen der französischen Post, sind eindeutig:
- ein Ende des Dumping-Systems, das auf überlangen Arbeitstagen und unbezahlten Überstunden basiert;
- die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen und ihr besonderer Schutz in Zeiten einer globalen Pandemie;
- die Einhaltung des globalen Abkommens mit UNI Global Union, welches das Recht der Arbeitenden auf eine gewerkschaftliche Vertretung ihrer Wahl in einem repressionsfreien Umfeld festschreibt;
- die Aufnahme von Verhandlungen mit der Unia, um Lösungen für die bekannten Missstände in der Schweiz zu finden.
Probleme bestehen weiterhin
Bei einer schweizweiten Umfrage der Unia im Oktober und November wurde klar, dass viele der Anfang Jahr dokumentierten Probleme bei DPD weiter bestehen. 70 Prozent der teilnehmenden Fahrer:innen gaben an, dass ihre Arbeitszeit nicht korrekt erfasst und bezahlt wird. Knapp 30 Prozent sagten, sie würden gezwungen, falsche Arbeitszeitabrechnungen zu unterschreiben. Und rund die Hälfte beklagte, sie würden unter Druck gesetzt, sich nicht bei der Unia gewerkschaftlich zu engagieren.
Im Zusammenhang mit Black Friday und Cyber Monday hat die tägliche Arbeitszeit zudem wieder extrem zugenommen und die Fahrer:innen leisten unzählige Überstunden.
Sofortmassnahmen fürs Weihnachtsgeschäft
Ohne sofortige Massnahmen drohen solche Verhältnisse im Weihnachtsgeschäft zum Normalzustand zu werden. DPD muss sofort reagieren und sicherstellen, dass die Fahrer:innen ihre Arbeit im Dezember mit normalen Arbeitszeiten erledigen können.
Auch die kantonalen Arbeitsinspektorate sind gefordert: Sie müssen genau hinsehen und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden durchsetzen. Sonst droht die Weihnachtszeit für die Fahrer:innen zur unerträglichen Tortur zu werden, die den Menschen in der Schweiz ihre Weihnachtsgeschenke nach Hause liefern.